Leichtathletik Marathon fällt schon wieder aus

Am 24. April sollte das Sportevent nach langer Corona-Pause wieder starten. Überraschend wurde es jetzt abgesagt.

 2019 fand der letzte reguläre Marathon in Düsseldorf statt. 2022 fällt er wieder aus.

2019 fand der letzte reguläre Marathon in Düsseldorf statt. 2022 fällt er wieder aus.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Bereits das vierte Mal in Folge werden Laufsportler in Düsseldorf nicht auf ihre Kosten kommen. Die Veranstalter der rhein-marathon düsseldorf GmbH und der neue Hauptsponsor Uniper verkünden dies am Dienstagnachmittag auf der Facebook-Seite des Laufes, die dazugehörige Pressemitteilung kam am Mittwochmittag. Als Grund wird die Pandemie und die damit verbundene Unsicherheit genannt.

Für die bisher angemeldeten Teilnehmer werde sich – abgesehen vom Datum – nichts ändern. Die Startplätze und alle Regelungen blieben gleich und niemand müsse sich erneut anmelden. Bisher gibt es allerdings noch keinen neuen Termin, dieser sei noch in Absprache.

Diese Mitteilung findet sich aber auch 24 Stunden nach der Veröffentlichung noch nicht auf der offiziellen Webseite www.uniper-rhein-marathon.de. Vielmehr ist noch immer die Anmeldung mit Meldeschluss am 21. März möglich. Der Düsseldorf-Marathon ist eine der größten Laufveranstaltungen Deutschlands mit bis zu 20.000 Teilnehmern und Hunderttausenden Zuschauern und findet seit 2003 statt.

Unter dem Facebook-Post kocht derweil die Stimmung hoch, nur wenige zeigen Verständnis für die Entscheidung der Veranstalter. So findet sich dort Unmut darüber, dass die Laufveranstaltung unter freiem Himmel nicht stattfinden soll, gleichzeitig aber Großveranstaltungen mit mehreren Tausend Menschen im Stadion möglich seien. Zudem finden in anderen Städten die Marathons statt, was vielen Facebook-Nutzern übel aufstößt und kein gutes Bild auf die Sportstadt Düsseldorf wirft. Die Sportler jedenfalls warten nun mittlerweile im dritten Jahr darauf, dass das Sportevent erneut in seiner normalen Form stattfindet. dass sie den Lauf, wann auch immer denn stattfinden soll, nicht mehr in Angriff nehmen wollen, dafür lieber ihre bereits gezahlten Teilnahmegebühren zurück verlangen. Ob dies gelingt, ist nicht eindeutig zu beantworten. Laut Teilnahmebedingungen ist eine Erstattung nur im Krankheitsfall und unter Vorlage eines Attestes möglich. Im Falle von „höherer Gewalt oder nach Anordnung von hoher Hand“ werde jedoch nichts erstattet. Hierzu teilt der Veranstalter mit, dass es bisher noch keine genauere Regelung gibt. „Über das weitere Vorgehen werden wir zeitnah informieren“, teilt der Uniper Rhein Marathon-Pressesprecher Harald Gehring mit. Man werde die Teilnehmer zudem in Kürze per Newsletter über die Absage informieren und auch die Webseite soll spätestens heute aktualisiert sein.

Kenner der Marathonszene vermuten allerdings, dass Corona als erneuter Grund für die Absage der größten Ein-Tages-Sportveranstaltung in der NRW-Landeshauptstadt nur vorgeschoben ist. Der echte Grund sei, dass im Düsseldorfer Organisationsbüro an der Graf-Adolf-Straße einfach keine Leute mehr arbeiten. Ein Blick auf die Marathon-Website bestätigt das. Es gibt keinen Race Director, also niemanden, der die ortsbezogene Federführung und Verantwortung trägt, es gibt keinen Event Manager, der vor Ort die tagtäglichen umfangreichen Organisationsarbeiten erledigt. Lediglich drei Namen stehen noch in der Kontaktliste, darunter auch der Pressesprecher, der aber mit der eigentliche Organisationsarbeit nichts zu tun hat. Noch vor wenigen Jahren gab es im Marathon-Orgateam sieben Festangestellte und zusätzlich mehrere freie Mitarbeiter – und die hatten zehn Wochen vor dem geplanten Starttermin jede Menge zu tun. Dem Gerücht, es seien zu wenig Mitarbeiter an Bord, widerspricht Harald Gehring vehement. „Hinter dem Uniper Rhein Marathon steht eine riesige Event-Agentur“, erklärt Gehring. „Wenn man aber zwei Monate vor dem Event steht, muss man entscheiden, wie es wegen der unsicheren Pandemielage weitergeht. Aktuell werden Gespräche geführt, um einen Ersatztermin zu finden.“ 

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