Uniklinik Düsseldorf Wurde Klinik Ziel von Hackern?

Bilk. · (Red/dpa) Nach dem umfangreichen Ausfall des IT-Systems am Uniklinikum Düsseldorf mit Einschränkungen für viele Patienten hat die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime des Landes NRW ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

 Nach dem mutmaßlichen Angriff hat nun die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime des Landes NRW ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach dem mutmaßlichen Angriff hat nun die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime des Landes NRW ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Foto: dpa/David Young

„Es verdichten sich die Hinweise, die auf ein strafrechtlich relevantes Verhalten hindeuten“, sagte ein Sprecher der Zentralstelle. Der Ausfall des IT-Systems hatte am Universitätsklinikum Düsseldorf am Freitag den zweiten Tag in Folge starke Einschränkungen zur Folge. „Wir sind von der Notfallversorgung abgemeldet“, sagte ein Sprecher. Damit würden Rettungswagen das Uniklinikum weiterhin nicht anfahren, sondern andere Krankenhäuser ansteuern.

Telefonanlage der Notaufnahme funktioniert wieder

Die Notfallaufnahme selbst sei aber besetzt. „Wer kommt, wird behandelt“, erklärte er. Die Telefonanlage habe man am Donnerstag wieder ans Netz nehmen können, sowohl externe als auch interne Anrufe seien wieder möglich. „Wir sind wieder erreichbar“, betonte der Sprecher.

Allerdings habe der E-Mail-Verkehr noch nicht funktioniert. Planbare und ambulante Behandlungen fänden bis auf weiteres nicht statt und werden verschoben, heißt es in einem Warnhinweis auf der Internetseite des Klinikums von Donnerstagabend, die auch noch am Freitagnachmittag eingeblendet wurde.

Patienten würden daher gebeten, das Universitätsklinikum nicht aufzusuchen, auch dann nicht, wenn ein Termin vereinbart worden sei, hieß es darin.

Am Donnerstag war um
3 Uhr nachts im Universitätsklinikum Düsseldorf das Computer- und Informationssystem weitgehend ausgefallen. Am Universitätsklinikum Düsseldorf werden jährlich mehr als 50 000 Patienten nach Angaben der Einrichtung stationär versorgt. Zudem würden etwa 300 000 Patienten im Jahr ambulant behandelt. Die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen haben ihre Schutz gegen Cyberangriffe gezielt überprüft. Seitdem sei es zu wenigen Sicherheitsvorfällen gekommen, erklärte ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft NRW. Die Krankenhäuser in NRW seien sehr sensibilisiert und arbeiteten auf Landesebene über die Krankenhausgesellschaft eng mit Behörden zusammen. So fänden Workshops mit dem Landeskriminalamt und ein enger Austausch mit dem Gesundheitsministerium statt.

In Nordrhein-Westfalen waren das Lukaskrankenhaus im benachbarten Neuss und das Forschungszentrum Jülich sowie mehrere Unternehmen in der Vergangenheit Ziele von Hackerangriffen.

(csr/dpa)
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