Wegen Corona vorzeitig Der Rettungsdienst zieht schon in die neue Feuerwache ein

Leverkusen. · Corona verlangt besondere Desinfektion. Kompletter Bezug im Juni.

 In die neue Hauptfeuerwache an der Edith-Weyde-Straße zieht Leben ein. Kräfte des Rettungsdienstes wurden dort hin verlegt.

In die neue Hauptfeuerwache an der Edith-Weyde-Straße zieht Leben ein. Kräfte des Rettungsdienstes wurden dort hin verlegt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Der Bezug der neuen Feuerwache an der Edith-Weyde-Straße wird sich voraussichtlich weiter verzögern: Laut Stadtverwaltung ist ein Umzugstermin für Ende Juni vorgesehen. Ursprünglich war Ende 2019 geplant. Vor dem Hintergrund der Coronakrise hat es am Dienstag bereits einen Teilumzug gegeben: Der an der Stixchesstraße untergebrachte Rettungsdienst wurde an den neuen Standort verlegt. Es handelt sich laut Feuerwehrchef Hermann Greven um vier Rettungsfahrzeuge und ihre ­Besatzung.

„Wir wollen, dass die Feuerwehr clean bleibt“, sagt Greven. Nach jedem Einsatz mit infektiösen Patienten würden die Rettungswagen komplett desinfiziert. „Das geht auf der neuen Feuerwache besser, da haben wir getrennte Hallen, Schleusen und so genannte Schwarz-Weiß-Bereiche.“ Diese strikte Trennung von virenfreien und womöglich kontaminierten Bereichen sei Grundlage für die notwendigen Desinfektionsarbeiten.

Die Verzögerungen beim Bau der neuen Feuerwache ergeben sich laut Stadtsprecherin Julia Trick aus einer „Problematik im Zusammenspiel von Haus- und Leitstellentechnik“. In diesem Feld wurde in den vergangenen Monaten intensiv gearbeitet. „Gravierende Mangelpunkte wurden abgestellt“, schreibt Trick. Offenbar gibt es Schwierigkeiten mit einer ausführenden Baufirma. Trick: „Aufgrund von Problemen bei der Mangelbearbeitung auf Seiten des privaten Partners zieht sich dieser Prozess über alle Gewerke jedoch länger hin als erwartet bzw. von Seiten des Partners angekündigt.“

Feuerwache hat eine Nutzfläche von rund 11 100 Quadratmeter

Die städtischen Beteiligten und das Beratungsteam begleiteten das Projekt intensiv. „Es hat bereits mehrfach Kommunikation auf Vorstandsebene stattgefunden, dennoch konnten die vorgesehenen Übergabetermine vom privaten Partner nicht eingehalten werden.“ Voraussetzung für die Einhaltung des Übergabetermins Ende Juni sei „eine fokussierte Abarbeitung der offenen Punkte durch den privaten Partner“. Bei den vereinbarten Baukosten soll es aber bleiben: „Bei den ca. 49 Millionen Baukosten handelt es sich im Wesentlichen, abgesehen von einigen Projektänderungen, um einen Festpreis“, schreibt Trick.

Die neue Feuerwache umfasst ein Gebäude mit drei Etagen und einer Gesamtnutzfläche von rund 11 100 Quadratmeter. Das Gebäude gliedert sich in verschiedene Funktionsbereiche. In direkter Nähe zur Leitstelle gibt es gut ausgestattete Einrichtungen für Führungskräfte, zum Beispiel die Feuerwehreinsatzleitung und den Krisenstab. Diensthabende erhalten künftig eigene Schlafräume. Sporthalle und Fitnessraum sowie Küche und Aufenthaltsräume mit Durchgang zur Dachterrasse ergänzen den modernen Komfort während des 24-Stunden-Dienstes der Einsatzkräfte.

Dazu kommen weitere Neuerungen wie ein eigener Schulungsbereich für Aus- und Fortbildung und ein Brandübungshaus, in dem Einsatzszenarien auf drei Etagen simuliert werden können. Eine Atemschutzübungsstrecke gehört ebenso dazu. Derzeit muss die städtische Feuerwehr, um sämtliche gesetzlich vorgeschriebenen Belastungsübungen trainieren zu können, zu Currenta in den Chempark ausweichen.

Der neue Komplex bietet Platz für 57 Fahrzeuge, 50 für Brandschutz und sieben für den Rettungsdienst.

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