Regionalliga Verschossener Elfer bringt Fortunas „Zwote“ aus dem Tritt

Nico Michaty und Mike Terranova standen nur wenige Meter auseinander, als sie jeweils in kleiner Runde die Partie zwischen Fortunas Regionalliga-Fußballern und Rot-Weiß Oberhausen analysierten. Einen Gedanken teilten sie. und „Zwote“-Coach Michaty sprach ihn aus: „Für uns beide ist es eine gefühlte Niederlage.“ Zieht man allein die erste Hälfte zurate, hätten die Flingerner als Sieger vom Platz gehen müssen.

 Für Michaty war es eine gefühlte Niederlage.

Für Michaty war es eine gefühlte Niederlage.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Letztlich hatten sie aber Glück, überhaupt noch einen Punkt zu retten. Elmin Heric erzielte in letzter Sekunde den Ausgleich.

Das lief gut

Die Rot-Weißen nutzten einfache Mittel, um die Deckung der Oberhausener phasenweise vorzuführen. Entweder entwickelten sie mit Flanken von Felix Könighaus große Gefahr – oder sie konterte den ehemaligen Zweitligisten nach allen Regeln der Kunst aus. Phil Sieben und Davor Lovren taten sich als starke Initiatoren hervor. Letzterer war es auch, der die Hausherren früh in Führung brachte: Eine der brillanten Hereingaben von Könighaus drückte der Kroate trotz seiner Größennachteile über die Linie. Auch im Mittelfeld machte die „Zwote“ vieles richtig und gut. Sie provozierte durch ihr aggressives Anlaufen reihenweise Ballverluste und behielte in den Zweikämpfen ebenfalls zumeist die Oberhand gegen Oberhausen.

Das lief schlecht

Obwohl die Rot-Weißen das Geschehen vor der Pause im Prinzip durchgehend kontrollierten, mussten sie ein paar brenzlige Situationen überstehen – und hatten Glück, dass Shaibou Oubeyapwa aus heiterem Himmel an der Latte scheiterte. Das größte Manko war allerdings ein anderes: die schwache Chancenverwertung. Tim Köther setzte den Ball zwei Mal ohne Bedrängnis am Tor vorbei, während Timo Bornemann zwei erstklassige Kontersituationen sträflich ungenutzt ließ. Das rächte sich, denn die Oberhausener drehten die Partie nach dem Seitenwechsel. Zunächst traf Shun Terada, bevor Raphael Steinmetz einen Strafstoß verwandelte. Defensiv hatten die Flingerner ihre Ordnung komplett verloren.

Schlüsselmoment

Ein verschossener Foulelfmeter von Bornemann, nachdem Ex-Fortune Leander Goralski gegen Köther zu ungestüm zu Werke gegangen war. Der Angreifer brachte zwar genug Druck hinter den Ball und zielte auch einigermaßen gut, RWO-Keeper Justin Heekeren hatte den Braten aber gerochen und hielt die Kugel sogar fest. Anschließend benötigten die bis dahin erschreckend schwachen Gäste nur etwas mehr als fünf Minuten, um die Partie zu ihren Gunsten zu drehen – auch weil die „Zwote“ völlig verunsichert und aus der Spur geraten war.

Spieler des Tages

Dieses Prädikat verdiente sich diesmal Innenverteidiger Nikell Touglo, wenngleich er in der Phase nach dem vergebenen Elfmeter wie seine Teamkameraden ins Schwimmen geraten war. Ansonsten lieferte der Jungprofi allerdings eine starke Leistung ab, antizipierte gut und gewann viele wichtige Zweikämpfe.

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