Duisburg : U-Bahn-Unfall: Ermittler überprüfen Sicherungssystem
Der Zusammenstoß zweier U-Bahnen in Duisburg wirft weiter viele Fragen auf. Eigentlich sorgt ein technisches System dafür, dass es solche Kollisionen gar nicht geben dürfte. Aber weshalb hat es nicht funktioniert?
Duisburg. Nach dem Unfall in einem Duisburger U-Bahn-Tunnel mit mehr als 20 Verletzten nehmen die Ermittler unter anderem die elektronische Zugsicherung unter die Lupe. Es werde geprüft, ob das Sicherheitssystem zum Zeitpunkt des Unfalls aktiv war, sagte eine Sprecherin der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) am Mittwoch auf Anfrage. Außerdem würden Zeugen und Verletzte befragt, sagte eine Polizeisprecherin. Am Dienstag waren zwei Bahnen zusammengestoßen, Feuerwehr und Polizei waren im Großeinsatz. Am Mittwoch fuhren alle Bahnen auf der Strecke wieder nach Plan.
Das sogenannte Zugsicherungssystem soll Unfälle im U-Bahn-Tunnel verhindern. Ist eine Bahn unterirdisch unterwegs, fährt der Fahrer üblicherweise nicht selbst: Das elektronische System regelt etwa Geschwindigkeit oder Sicherheitsabstand der Bahnen. Sobald der Abstand weniger als 150 Meter beträgt, zieht das System die Notbremse. In Ausnahmefällen kann der Fahrer die Bahn aber auch händisch steuern. Das System werde derzeit erneuert, weil Neu- und Ersatzteile bald nicht mehr zu bekommen seien, teilte die DVG mit. Zunächst hatte die „Rheinische Post“ darüber berichtet.
Am Dienstagnachmittag war die Bahn der Linie 903 im Tunnel nahe einer Haltestelle im Stadtteil Meiderich auf eine andere aufgefahren. Die betroffene Bahnlinie fährt in Duisburg sowohl ober- als auch unterirdisch. Nach Angaben der Feuerwehr wurden zwei Menschen schwer verletzt, mehr als 20 trugen leichte Verletzungen davon. 15 weitere Menschen wurden als „Betroffene“ geführt - bei ihnen handele es sich etwa um Fahrgäste, die keine körperlichen Verletzungen erlitten hätten. Nach DVG-Angaben erlitt ein Straßenbahnfahrer einen Schock.