Fußball Ein südkoreanisches Brüderpaar für Turu

Die Mittelfeldspieler haben Regionalligaerfahrung und sind Weltenbummler in Sachen Fußball. Sie spielten schon in Brasilien und Japan.

 Yeong-Woong und Yeonhwang Jung werden bei Turu 80 erstmals gemeinsam in einer Mannschaft auflaufen.

Yeong-Woong und Yeonhwang Jung werden bei Turu 80 erstmals gemeinsam in einer Mannschaft auflaufen.

Foto: RP/Turu

(mjo) Fast 60 Jahre ist es her, dass die Fußballer des Bezirksligisten Turu 80 den klassenhöheren Verbandsligisten VfL Benrath mit einem 4:3-Erfolg aus dem Pokal-Wettbewerb warf. Drei der vier Treffer der Oberbilker erzielte damals das Brüderpaar Lothar und Norbert Jung. Während Lothar, der ältere der beiden Brüder es sogar beim Oberligisten Fortuna in die 1.Mannschaft schaffte, machte sich der ungemein kopfballstarke Norbert bei Turu mit 101 Toren in 110 Begegnungen einen Namen. Auch er wurde später in Fürth und bei Tura Büderich zum Lizenzspieler. Nun werden die Erinnerungen an das legendäre Brüderpaar wieder wach, denn nun haben die Oberbilker wieder ein Brüderpaar mit dem Nachnamen Jung in ihrem Oberliga-Kader.

Bis auf die gleichlautenden Nachnamen sucht man aber erst einmal vergeblich Übereinstimungen. Ihre Geburtsorte Düsseldorf und Pohang (Südkorea) liegen rund 8500 Kilometer Luftlinie auseinander. Die beiden Brüder aus dem Land, dessen berühmtester Fußballer in der Bundesliga Bum Kun Cha war (Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen), haben keine in Deutschland gebräuchliche Vornamen: Yeong-Woong und Yeonhwang klingt eindeutig nach ihrer ost-asiatischen Heimat.

„Ich hatte so viel vom sehr starken Fußball in Deutschland gehört, dass ich den unbedingt kennenlernen und so dazulernen wollte“, sagt Yeon-Woong Jung, der 2014 als 21-Jähriger nach Deutschland kam. Vorher hatte er bereits Erfahrungen in der 3. brasilianischen Liga, in der 1. Liga Südkoreas und in der 2. Liga Japans gesammelt. Sein erster Verein in Deutschland war Südwest-Regionalligist Hessen Kassel. Dort konnte er seine Stärken im Mittelfeld oder als Spieler auf den Außenbahnen nicht lange demonstrieren, da er zur Verlängerung seines Visums zurück in seine Heimat musste und zur Ableistung des Militärdienstes erst einmal einkassiert wurde. Drei Jahre später war er aber wieder zurück und spielte zuletzt beim Mittelrhein-Oberligisten Siegburger SV. Wegen des weiten Fahrwegs suchte er einen Klub in der Nähe seines Wohnortes Düsseldorf. „Trotz mehrerer anderer Angebote entschied ich mich für Turu. Dort waren alle sehr nett zu mir“, sagt er. Insbesondere Trainer Francisco Carrasco schätzt er besonders. Zum ersten Mal wird er bei Turu gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Yeonhwang in einer Mannschaft spielen. Yeonhwang hat auch schon in Südkorea und Japan gespielt und fühlt sich ebenfalls im Mittelfeld wohl.

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