NRW Tonnenweise Fleisch entsorgt

Neuss · Die Neusser Feuerwehr ist in der Nacht zu Dienstag zu einem Brand an der Scharnhorststraße gerufen worden. Dort stand die Halle einer Kfz-Werkstatt in Vollbrand – das hatte Folgen für einen benachbarten Fleisch-Betrieb.

 Das Fleisch war durch den Rauch verunreinigt und nicht mehr für den Verzehr geeignet. Es wurde entsorgt.

Das Fleisch war durch den Rauch verunreinigt und nicht mehr für den Verzehr geeignet. Es wurde entsorgt.

Foto: Simon Janßen

Am Tag danach wird das ganze Ausmaß deutlich: Mitarbeiter mit weißer Schutzkleidung und Haarnetzen kommen immer wieder aus dem großen Eingangstor ins Freie, um Fleischreste in quadratischen Kisten zu entsorgen. Eigentlich sollten aus den Geflügelteilen einmal Dönerspieße entstehen, doch dazu wird es nicht mehr kommen.

Der Grund: In der Nacht zu Dienstag ging an der Scharnhorststraße im Neusser Barbaraviertel eine 20 mal 20 Meter große Halle einer Kfz-Werkstatt in Flammen auf. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte zwar ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindert werden – allerdings musste in einem benachbarten Fleischbetrieb wegen einer Verunreinigung mit Rauch tonnenweise Fleisch entsorgt werden. Das bestätigte Amir Baharifar als Eigentümer der Liegenschaften auf dem Gelände am Dienstagmorgen. Der 60-Jährige wurde noch am späten Montagabend über den Brand in Kenntnis gesetzt und eilte umgehend zur Scharnhorststraße, um sich ein Bild vom Schaden zu machen.

Alarmiert wurde die Feuerwehr um 22.08 Uhr. Mehrere Anrufer meldeten eine starke Rauchentwicklung aus dem hinteren Bereich eines fleischverarbeitenden Betriebes sowie Feuerschein. Beim Eintreffen der ersten Kräfte – so teilte es die Feuerwehr in den frühen Morgenstunden mit – bestätigte sich diese Meldung.

Eine Schadenssumme wurde am Dienstag noch nicht genannt

Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde vorsorglich eine Warnung über die App „Nina“ herausgegeben. Es schlug sich Rauch in Vogelsang, Meerbusch-Büderich und in Teilen von Kaarst nieder. Dort kam es zu kurzfristigen Geruchsbelästigungen, die laut Feuerwehr allerdings schnell als harmlos identifiziert werden konnten. Daraufhin wurde die „Nina“-Warnung zurückgenommen.

Da sich der Brandrauch durch den gesamten Hallenkomplex und Teile des Fleischerei-Betriebes verteilt hatte, gestalteten sich die Nachlösch- und Entrauchungsarbeiten umfangreich und kompliziert. Das Veterinäramt des Rhein-Kreises wurde zusätzlich herangezogen und hat den Betrieb noch in der Nacht stillgelegt, wie Kreissprecher Benjamin Josephs mitteilt. Bei einer Kontrolle am Dienstagvormittag sei herausgekommen, dass das Fleisch nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet ist. Der betroffene Betrieb habe direkt mit den Reinigungsarbeiten begonnen. Sind diese abgeschlossen, erfolgt laut Josephs eine weitere Kontrolle durch das Kreisveterinäramt, ehe der Betrieb wieder aufgenommen werden kann.

Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz für die Kräfte der Feuerwehr Neuss beendet. Zeitgleich waren insgesamt 42 Einsatzkräfte mit elf Fahrzeugen im Einsatz. Verletzt wurde bei dem Feuer nach aktuellen Erkenntnissen niemand.

Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, wie Polizeisprecherin Daniela Dässel bestätigt. Nach ersten Ermittlungen der Kräfte vor Ort hat das Fachkommissariat 11 die Ermittlungen übernommen und suchte am Dienstag zusammen mit einem Brandsachverständigen den Brandort auf. „Derzeit können aufgrund der starken Rauchzehrung noch keine belastbaren Aussagen zur Ursache für das Feuer getätigt werden“, teilte die Polizei mit. Durch das Feuer sei ein „erheblicher Schaden“ an dem Gebäude entstanden. Eine Schadenssumme wurde am Dienstag aber noch nicht genannt.

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