Mitgliederversammlung Louy wirbt für Umweltschutz und E-Mobilität

Tönisvorst. · Der Vorsitzende der Tönisvorster CDU setzt sich für eine „ideologiefreie Diskussion“ ein.

 Georg Körwer, Heinrich Bottermann, Dirk Louy, Andreas Hamacher und Thomas Goßen (v. l.) kamen zur Mitgliederversammlung.

Georg Körwer, Heinrich Bottermann, Dirk Louy, Andreas Hamacher und Thomas Goßen (v. l.) kamen zur Mitgliederversammlung.

Foto: Norbert Prümen

Die Themen „Heimat“ und „Klima“ sind im Moment allgegenwärtig. Und auch der CDU-Stadtverband Tönisvorst setzt hier Schwerpunkte. Die Mitgliederversammlung mit 45 abstimmungsberechtigen Teilnehmern in Haus Vorst wurde erstmals geleitet von Dirk Louy (43), dem seit einem Jahr amtierenden neuen Vorsitzenden des CDU-Stadtverbands. Ein Grußwort sprach Bürgermeister Thomas Goßen. Im Gepäck hatte Louy einen neuen Flyer, der zweisprachig ausgestaltet ist. In Hochdeutsch und „auf Platt“, das geradezu poetisch angehaucht klingt, wenn da etwa von „Tüenes-Voorsch öss osser Lank, oss Lüh, oss Liebe“ die Rede ist und das von Martin Dahmen fachkundig vorgetragen wurde.

Wichtiger noch war das umfangreiche Positionspapier „Klimaschutz und Bewahrung der Artenvielfalt“, das Louy den Mitgliedern zur Abstimmung vorstellte. Louy ist Abteilungsleiter im Landesministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Düsseldorf. Als studierter Umweltwissenschaftler liege ihm Umweltschutz am Herzen, wie er im Gespräch erläuterte. In der Union sei dieses Thema bislang leider eher stiefmütterlich behandelt worden.

Das Positionspapier setzt auf Eigenverantwortung, Kompromisse und Nachhaltigkeit, den Ausgleich der Interessen und ideologiefreie Diskussionen mit einer Fülle kleiner und größerer Ideen. Vorgeschlagen werden etwa der Ausbau des Elektro-Ladesäulennetzes, eine bessere Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs an die umliegenden Bahnhöfe, der Ausbau und die Instandhaltung des Radwegenetzes, besonders der Schlufftrasse. Die Infrastruktur soll auf extreme Wetterereignisse durch Regenrückhaltebecken und ein funktionierendes Kanalsystem vorbereitet sein. Die örtlichen Feuerwehren sollen gestärkt werden. In den Ortskernen sollen kostenlose Trinkwasserspender aufgestellt werden.

Insekten sollen mehr Grünflächen in Tönisvorst vorfinden

Dem dramatischen Insektenschwund will die CDU mit dem Konzept „Tönisvorst blüht auf“ entgegentreten. Dazu sollen städtische Flächen, auch der Friedhof, begrünt werden. Gemeinsam mit der Landwirtschaft sollen Blumenwiesenpatenschaften entwickelt werden, Gartenbesitzern kostenlos Saatgutmischungen zur Verfügung gestellt werden. Beim Streitthema „Gülle“ setzt die CDU auf konsequente Verfolgung der wenigen „schwarze Schafe“.

Bei drei Enthaltungen wurde das Papier von der Mitgliederversammlung angenommen. Der bislang vakante Posten des Geschäftsführers wurde mit dem früheren Vorsitzenden und jetzigen Beisitzer Günter Körschgen neu besetzt. Andreas Hamacher berichtete aus der CDU-Fraktion im Rat der Stadt Tönisvorst, sprach dabei auch sehr deutlich das „spannungsgeladene Zusammenspiel zwischen den beiden großen Fraktionen“ an: „Politik als Show, Geschäftsordnungsmätzchen oder Brüllattacken in öffentlicher Sitzung gegen uns und unseren Bürgermeister“ wirkten abstoßend und teilweise komisch, konstatierte er. Die CDU-Fraktion sei „so geschlossen wie nie“ und setze auf Transparenz: „Geheime Verabredungen im Hinterzimmer“ gebe es nicht mehr.

Mit der Stärkung des Ordnungsdienstes will man nächtlichen Straßenrennen und dem „nächtlichen, merkwürdigen Austausch von Paketen und Briefumschlägen“ auf dem Parkplatz des Schulzentrums oder am Pastorswall entgegentreten. Dank Zuschüssen von Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen würden Projekte wie das Fachraumzentrum im Corneliusfeld, die Erneuerung der Jugendfreizeiteinrichtung „Wohnzimmer“ und die Digitalisierung von Schulen Stück um Stück vorangetrieben.

Zu Gast war an diesem Abend der Staatssekretär des Umweltministeriums, Heinrich Bottermann. Er hatte sich zunächst separat mit Jugendlichen der örtlichen Landjugend ausgetauscht. Dann informierte er über die Agenda seines Ministeriums „Was erwartet uns im ländlichen Raum“.

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