Bisher 80 Taser-Einsätze in fünf Jahren Tödliche Schüsse in Gelsenkirchen lösen Debatte um Taser aus

Düsseldorf · Die tödlichen Schüsse eines Polizisten auf einen Angreifer in Gelsenkirchen haben die Debatte um Taser neu entfacht. Hätte auch ein Taser in diesem Fall die Beamten geschützt? Spezialeinsatzkommandos setzen die Elektroschock-Pistolen bereits regelmäßig ein.

Tödliche Schüsse in Gelsenkirchen lösen Debatte um Taser aus
Foto: dpa/Andreas Arnold

Spezialeinsatzkommandos der NRW-Polizei haben in den Jahren 2014 bis 2018 genau 80 Mal Elektroschock-Pistolen, sogenannte Taser, eingesetzt. Das teilte das Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zurzeit wird im Innenministerium ein Teilbericht ausgewertet, in dem die bisherigen Erfahrungen mit „Distanzelektroimpulsgeräten“ gesammelt wurden. Bisher wurden Taser vom Typ „Axon“ nur von Spezialeinsatzkommandos in NRW benutzt. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hatte dagegen jüngst erneut die „flächendeckende Ausstattung“ der Polizei mit Tasern gefordert. Die Benutzung durch SEKs nannte DPolG-NRW-Chef Erich Rettinghaus gegenüber der dpa ein „unendliches Versuchsstadium“.

Laut Innenministerium kam es 2014 zu 14 Taser-Einsätzen, im Jahr 2018 zu 15, 2016 zu 14, 2017 zu 11 und 2018 zu 16 Einsätzen. Zahlen für das Jahr 2019 liegen laut Ministerium noch nicht vor. Elektroschock-Pistolen setzen den Getroffenen aus einer Distanz von mehreren Metern für mehrere Sekunden außer Gefecht. Für die Polizeigewerkschaft könnten sie vor allem zum Einsatz kommen, wenn Polizisten bedroht oder angegriffen werden. In Rheinland-Pfalz werden Taser im Streifendienst der Polizei bereits getestet.

Über die Erfahrungen der Benutzung durch Spezialeinsatzkommandos in NRW sagte das Innenministerium nichts. Es habe aber in keinem Fall ein Todesopfer gegeben, so der Sprecher gegenüber der dpa.

(dpa)
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