Kriminalität Tödliche Schüsse in Dortmund: Polizei-Bodycams nicht angeschaltet

Dortmund · Ein Jugendlicher ist in Dortmund durch mehrere Polizeikugeln zu Tode gekommen. Dazu gibt es neue Erkenntnisse zu dem Tatgeschehen.

Kerzen und Blumen erinnern an den niedergeschossenen Teenager.

Kerzen und Blumen erinnern an den niedergeschossenen Teenager.

Foto: dpa/Gregor Bauernfeind

Bei einem tödlichen Polizeieinsatz in Dortmund waren die Bodycams der beteiligten Beamten nicht eingeschaltet. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Ermittlerkreisen. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ hatte zuvor berichtet. Die Kameras an den Einsatzwesten der Polizisten hätten im Zweifel mehr Erkenntnisse über den Einsatz bringen können, bei dem ein 16-jähriger Senegalese durch fünf Kugeln tödlich verletzt wurde.

Laut Ermittlerkreisen war der Einsatz nach Angaben der Polizei Dortmund zunächst nicht für eine Bodycam geeignet - da der Jugendliche sich mit dem Messer augenscheinlich umbringen wollte. Als die Situation kippte und der 16-Jährige mit dem Messer auf die Polizisten zuging, wurde die Lage für die Beamten binnen Sekunden demnach so stressig, dass keiner an die Bodycam gedacht habe.

Die Staatsanwaltschaft Dortmund und die unbeteiligte Polizei Recklinghausen rekonstruieren zurzeit die Geschehnisse vom Montag vergangener Woche. Nach bisherigem Ermittlungsstand war der 16-Jährige trotz des Einsatzes von Pfefferspray und Tasern mit einem Messer auf die Polizisten zugegangen. Ein zur Sicherung abgestellter Polizist hatte sechs Mal mit seiner Maschinenpistole geschossen, fünf Kugeln trafen den Jugendlichen. Er starb.

(dpa)
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