Justiz Terror-Alarm: Warum die Polizei das falsche Gericht absperrte

Düsseldorf · Es war ein Missverständnis zwischen einem Wachtmeister und einem Beamten der Polizei-Leitstelle. Am Ende stand ein Verkehrschaos rund um Düsseldorf.

 Das Amts- und Landgericht wurde mit Flatterband abgesperrt.

Das Amts- und Landgericht wurde mit Flatterband abgesperrt.

Foto: Andreas Krüger

Am Ende gab es nur ein riesiges Verkehrschaos in und rund um Düsseldorf. Ob das kleiner gewesen wäre, wenn die Polizei schon eine Dreiviertelstunde früher die Cecilienallee abgesperrt hätte, kann man nur mutmaßen. Fest steht allerdings, dass die Polizei mindesten eine halbe Stunde lang am falschen Tatort war und das Amts- und Landgericht in Oberbilk absperrte. Zwei verdächtige Personen waren aber von der Wachtmeisterei des Oberlandesgerichtes gemeldet worden. Da am Ende kein Sprengstoff oder gefährliche Substanzen gefunden wurden, hatte der Irrtum keine dramatischen Folgen. Aber was wäre gewesen, wenn die Polizei bei einem echten Terroranschlag  zum falschen Gericht fährt? Und wie konnte das überhaupt passieren?

Wie Peter Schütz, der Sprecher des Oberlandesgerichtes, bestätigte, habe ein Richter gegen 14 Uhr zwei verdächtige Personen beobachtet, die Umschläge in den Briefkasten des Gebäudes geworfen haben. Warum die Männer dem Juristen verdächtig gewesen sind, wollte Schütz nicht verraten. Nach WZ-Informationen sollen die Briefe „sperrig“ gewesen sein. Außerdem hielten die beiden Unbekannten sich noch länger vor dem Briefkasten auf und diskutierten.

Ein Wachtmeister habe die Beobachtung dann der Leitstelle der Polizei gemeldet. Schütz: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der sich nicht ordentlich gemeldet und gesagt hat, dass er vom Oberlandesgericht angerufen hat.“

Polizeisprecher nennt das
Ganze ein Missverständnis

Was dann passierte, nennt Polizeisprecher André Hartwich ein Missverständnis. Der Beamte in der Leitstelle jedenfalls schickte die Polizisten zum Amts- und Landgericht an der Werdener Straße. Das wurde mit großem Aufgebot abgesperrt und geräumt. Sogar laufende Verhandlungen wurden unterbrochen. Nach einer halben Stunde stand dann fest, dass man am falschen Tatort war. Um 14.58 Uhr habe man bereits die Cecilienallee dicht gemacht.

Am Ende stellten zwei Experten des Landeskriminalamtes fest, dass der Inhalt der beiden Umschläge ungefährlich und das Ganze ein Fehlalarm war. Ob der Wachtmeister sich nicht klar genug ausgedrückt oder der Beamte in der Leitstelle nicht richtig zugehört hat, soll noch geklärt werden.

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