Steigende Quote : Termin nicht eingehalten - Ärzte fordern Regelung für Ausfallgebühr
Düsseldorf Nicht nur Arztpraxen leiden, wenn Termine zu spät oder gar nicht abgesagt werden. Auch die Gastronomie sucht Auswege.
Nicht wahrgenommene Arzttermine ohne Absage, Physiotherapeuten, die vergeblich auf ihre Patienten warten, reservierte Restauranttische, die am Abend leer bleiben: Die Zuverlässigkeit von Absprachen schwindet. Ärzte, Therapeuten und Gastronomen stehen vor demselben Problem – und versuchen zum Teil mit Ausfallgebühren gegenzuhalten.
Aber damit begeben sich beispielsweise Ärzte in einen rechtlichen Graubereich. Kann der Termin auch kurzfristig anderweitig vergeben werden, ist eine Gebühr unzulässig. Die Rechtsprechung in Streitfällen ist uneinheitlich. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) drängt daher auf Klarheit: „Aus unserer Sicht bräuchte es bundesweit eine einheitliche und rechtlich eindeutige Grundlage für Vertragsärzte, sich im Falle von nicht wahrgenommenen Terminen etwaige entstandene Kosten vom Patienten erstatten lassen zu können“, fordert Sprecher Christopher Schneider. Das sei nötig, „auch um auf Seiten der Patienten den Aspekt der Verbindlichkeit wieder stärker ins Gedächtnis zu bringen“.
Fast jeder sechste Termin wird nicht eingehalten
Nach Angaben der KVNO lag die Quote der nicht eingehaltenen Facharzttermine, die über die neuen Terminservicestellen vergeben wurden, zuletzt bei gut 15 Prozent, das ist fast jeder sechste Termin. In der Anfangszeit vor drei Jahren habe die Quote noch 11,5 Prozent betragen.