Vor erneuter Sanierung : Schwierige Gespräche: Tarifverhandlungen bei insolventer Kaufhauskette Galeria problematisch
Frankfurt/Essen Bei der angeschlagenen Kaufhauskette Galeria streiten Verdi und Management vordergründig um die Entgelte der Beschäftigten. Dabei ist noch nicht endgültig klar, wie hart die erneute Sanierung ausfällt.
Bei den Tarifverhandlungen für die rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des insolventen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof zeichnen sich schwierige weitere Gespräche ab. Man habe die Forderungen der Gewerkschaft Verdi zur Kenntnis genommen, teilte das Unternehmen seinen Beschäftigten am Freitag nach der ersten Verhandlungsrunde mit. Sie seien nach erster Bewertung nicht mit dem vorgelegten Insolvenzplan in Einklang zu bringen. Es stünden Umbauten und starke Investitionen an, sodass Galeria frühestens in drei Jahren wieder profitabel wirtschaften werde.
Verdi-Verhandlungsführer Marcel Schäuble kritisierte das Vorgehen des Managements: „In den Verhandlungen hat die Bundestarifkommission ein Management erlebt, das keine anderen Antworten für die Zukunft der Warenhäuser hat als Sparen bei den Beschäftigten.“ Ein weiteres Sparprogramm auf dem Rücken der Beschäftigten sei aber nicht zu machen. „Denn Lohnverzicht hat noch nie Arbeitsplätze gerettet.“ Die Beschäftigten hatten bereits nach der ersten Insolvenz im Jahr 2020 auf Gehalt verzichtet. Laut Verdi will Galeria weiterhin nur die abgesenkten Gehälter zahlen. Die Parteien wollen ihre Gespräche am 22. Februar erneut in Frankfurt fortsetzen.
Die Tarifgespräche finden vor dem Hintergrund statt, dass bei dem insolventen Warenhauskonzern in Eigenverwaltung weitere tiefe Einschnitte bevorstehen. Das Amtsgericht Essen hatte vor wenigen Tagen ein erneutes Insolvenzverfahren für den staatlich gestützten Handelsriesen eröffnet. Galeria hat dem Gericht einen Insolvenzplan mit Details zum Sanierungskonzept vorgelegt.