Entlastung für Grundstückseigentümer? : Was wird aus den Straßenausbaubeiträgen? Der Landtag muss entscheiden
Düsseldorf Knapp 460.000 Unterschriften drängen die Politik zur Abschaffung. Steuerzahlerbund fordert ein „Ende der Taktiererei“.
459.545 Unterschriften (Stand 14. Mai) hat die vom Bund der Steuerzahler NRW angestoßene Volksinitiative zur Abschaffung der Straßenausbaubeiträge bereits gesammelt. Die damit erfolgreichste Volksinitiative in Nordrhein-Westfalen zwingt den Landtag allerdings nicht, diesem Wunsch zu folgen. Denn rechtlich gilt die Unterschriftensammlung lediglich als eine Petition zahlreicher Bürger. Doch die große Zahl erhöht den Druck, den auch die Landtagsabgeordneten spüren. Zuletzt hatte Bayern Anfang 2018 im damals beginnenden Landtagswahlkampf die Straßenausbaubeiträge abgeschafft.
Zwar besteht in NRW aktuell kein Druck durch einen Wahlkampf. Doch auch die Politik hierzulande ist mit dem Thema befasst: Am 7. Juni wird es im Bau- und Verkehrsausschuss des Landtags eine Expertenanhörung zu den Auswirkungen des Beitrags vor Ort geben. Gehört werden Vertreter kommunaler Spitzenverbände, Bürgermeister, Wissenschaftler, aber auch eine Bürgerinitiative mit dem vielsagenden Namen „Schöne Straßen an leeren Häusern – nein danke“.
Kosten und Nutzen für die Kommunen – eine offene Frage
Der Bund der Steuerzahler NRW wird bei dieser Gelegenheit von den Politikern nicht angehört. Dessen Landeschef Heinz Wirz bleibt aber auch so hartnäckig. Gegenüber dieser Zeitung sagte er: „Es wird Zeit, dass die Landesregierung den Bürgerwillen achtet und den veralteten Straßenausbaubeitrag abschafft. Die politische Taktiererei muss ein Ende haben.“