Starke Auslastung der Labore Das lange Warten auf den Testbefund

Düsseldorf · Zurzeit muss man lange auf seine Corona-Testergebnisse warten, da die Labore vollkommen überlastet sind. Besonders Kitas und Schulen sind von diesem Problem betroffen.

 Gehört mittlerweile zum Alltag: Kinder testen sich in einer Kindertagesstätte gemeinsam.

Gehört mittlerweile zum Alltag: Kinder testen sich in einer Kindertagesstätte gemeinsam.

Foto: dpa/Peter Kneffel

Weil medizinische Labore angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen stark ausgelastet sind, liegen Testergebnisse mitunter deutlich später vor als gedacht. Es komme „aktuell zu Verzögerungen in der Befundübermittlung“, hieß es am Samstag vom Laborbetreiber Synlab, der unter anderem fünf Standorte in NRW hat. Nach positiven Pool-Tests lägen Einzelbefunde von Kindern „eventuell nicht bis zum nächsten Morgen“ vor.

Solche Tests werden in Kitas und Schulen durchgeführt – ist das Ergebnis positiv, heißt das, dass mindestens ein Kind infiziert ist. Danach folgen Einzeltests, um herauszufinden, wer betroffen ist. Auf deren Ergebnisse müssen die Familien häufig länger warten als zuvor. Auch der Düsseldorfer Laborbetreiber Zotz Klimas schrieb auf seiner Webseite, es könne „zu signifikant längeren Befundübermittlungszeiten kommen“. Aufgrund der rasant steigenden Infektionszahlen müssten die Proben aus dem öffentlichen Gesundheitsdienst vorrangig analysiert werden, begründete dies die Firma.

Das Robert Koch-Institut (RKI) gab am Sonntag einen Inzidenz-Wert von 748 für NRW an. Am Sonntag vor einer Woche lag sie bei 489. Der Wert gibt an, wie viele Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner die Gesundheitsämter binnen sieben Tagen registriert haben. Inzwischen liegen elf der 53 Kreise und kreisfreien Städte in NRW über 1000. Negativ-Spitzenreiter ist Bonn mit einer Inzidenz von 1467,1, dahinter folgen Solingen (1272,7) und Remscheid (1271,6). Die niedrigste Neuinfektionsrate weist Düsseldorf aus mit 331,8.

Die Gesundheitsämter meldeten binnen 24 Stunden 16 658 Neuinfektionen und sechs weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus. Nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) vom Samstag lag die Hospitalisierungsinzidenz in bei 3,47 – so viele Corona-Infizierte pro 100 000 Einwohner mussten binnen sieben Tagen ins Krankenhaus. Eine Woche zuvor hatte der Wert bei 3,25 gelegen.

Wegen steil ansteigender Fallzahlen nehmen einige Gesundheitsämter nur noch zu besonders gefährdeten Corona-Infizierten Kontakt auf. Die Situation in den Gesundheitsämtern sei angespannt, teilte das Gesundheitsministerium mit.  Üblicherweise hatten die Gesundheitsämter in der Vergangenheit Infizierte kontaktiert, um sie zum Beispiel nach Kontaktpersonen zu fragen oder Hinweise zur Quarantäne zu geben – das schaffen einige nun nicht mehr. Besonders angespannt scheint die Lage in Solingen zu sein. Hier werden die meisten Infizierten nicht mehr vom Gesundheitsamt kontaktiert. Solingen konzentriert sich auf „Infektionen und größere Ausbrüche in Schulen und Kindertagesstätten sowie in Pflegeeinrichtungen, in Krankenhäusern und in weiteren vergleichbaren Einrichtungen“.

(red)
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