Städtevergleich Schlechte Noten für die Städte

DÜSSELDORF · Außer Düsseldorf schneiden die Metropolen der Region im bundesweiten Vergleich eher schlecht ab.

Düsseldorf, Schadowstraße: Die Landeshauptstadt kommt im Städteranking vergleichsweise gut weg.

Düsseldorf, Schadowstraße: Die Landeshauptstadt kommt im Städteranking vergleichsweise gut weg.

Foto: dpa/Malte Krudewig

Wie ist die wirtschaftliche und soziale Lage in den deutschen Städten ab einer Größe von 100 000 Einwohnern? Und wie sind deren Perspektiven? Das vergleichen die Wirtschaftsforscher von IW Consult alljährlich im Auftrag von Immoscout 24 und der „Wirtschaftswoche“. Heraus kommt dann ein Ranking von 71 Städten, die unter diversen Kriterien unter die Lupe genommen wurden. Am Ende soll eine Antwort auf die Frage stehen: Wie lebt und arbeitet es sich dort?

In diesem Jahr rangieren die Ruhrgebietsstädte Oberhausen, Herne, Duisburg und Gelsenkirchen wieder am Tabellenende. Aber auch die großen Städte im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung finden sich (mit Ausnahme von Düsseldorf) tief in der unteren Tabellenhälfte.

Die Studie vergleicht die Städte dabei nach drei Kriterien: Zum einen dem Niveau-Ranking, das die derzeitige Wohn-, Lebens-, Arbeits-, und Wirtschaftssituation in den Städten vergleicht. Eine Gegenüberstellung der  deutschen  Großstädte  anhand  von  51  Indikatoren, wie zum Beispiel der Aufklärungsquote von Straftaten, der Kitaquote oder der Zahl überschuldeter Menschen in der Stadt. Wuppertal rangiert hier auf Platz 58, wobei insbesondere die Zahl der Überschuldeten und die geringe Quote von U-3-Kitapätzen die Bilanz trübt. Krefeld liegt noch einen Rang schlechter, wobei die Forscher insbesondere einen geringen Wohnungsneubau feststellen. Solingen liegt im Niveauvergleich auf Platz 48, Remscheid auf Platz 51 und Düsseldorf auf Platz 17. Und das, obwohl die Landeshauptstadt in punkto Straftaten und schlechter Aufklärungsquote besonders schlecht abschneidet.  

Das Dynamik-Ranking, das in der Studie untersucht wurde, vergleicht den Ist-Zustand mit den Werten aus den Untersuchungen der vergangenen fünf Jahre. Hat sich die Situation der einzelnen Städte im Standortwettbewerb verbessert oder verschlechtert? Hier schneidet Wuppertal mit Rang 52 besser ab als beim aktuellen Niveau. Bei den wissensintensiven Dienstleistungen ist man auf einem guten Weg, die Zahl der Alg II-Empfänger verschlechtert indes den Wert. Krefeld liegt in punkto Dynamik auf Rang 48, aber hier trübt die Zahl der Straftaten und die schlechte Kitaquote laut Studie die Bilanz. Solingen rangiert einen Platz hinter Krefeld bei der Dynamik. Remscheid liegt im Entwicklungstrend nur auf dem viertletzten Platz 67. Düsseldorf schafft es auf Platz 21.

Drittes Vergleichskriterium für die 71 Städte war, wie nachhaltig sie mit Blick auf die zukünftige Entwicklung aufgestellt sind, insbesondere in Sachen digitaler Infrastruktur, aber auch bezogen auf erneuerbare Energien oder erfolgreiche Schulbildung. Hier kommt Wuppertal über einen Rang 58 nicht hinaus. Krefeld landet bei diesem Kriterium sogar nur auf Platz 62. Besser schneiden Solingen (Rang 57) und Remscheid (Rang 42) ab. Düsseldorf liegt hier auf Platz 33.

Gerade mit Blick auf Städte, die in dem Vergleich schlecht abschneiden, mahnen die Wirtschaftsforscher: Megatrends wie die digitale und ökologische Transformation, Vernetzung und Wissensintensivierung führen zu einem stetigen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft. Um für die Zukunft

gerüstet  zu  sein,  ist  der  Ausbau  der  digitalen  Netze  in  den  deutschen  Großstädten  von  elementarer Bedeutung.“ Junge, technologieorientierte Unternehmen müssten durch eine aktive Gründungsförderung bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt werden, so der Ratschlag. Und etablierte Unternehmen müssten ihre Unternehmensstrategien anpassen und Innovationsaktivitäten ausbauen. Zudem rückten nachhaltige Entwicklung und verbesserte  Ressourceneffizienz  immer  mehr  in  den  Fokus.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort