Stadtteil in Dormagen vor Umgestaltung Ideen gesucht für das Horrem der Zukunft

Horrem. · Die Baugenossenschaft Dormagen will dem Problem-Stadtteil ein neues Gesicht geben.

 Das „Wahrzeichen“ von Horrem (l.) bleibt von dem städtebaulichen Wettbewerb unberührt.  Fotos: schum

Das „Wahrzeichen“ von Horrem (l.) bleibt von dem städtebaulichen Wettbewerb unberührt. Fotos: schum

Foto: Klaus D. Schumilas schum

In den nächsten Jahren wird sich das Bild von Horrem deutlich verändern. Das ist das erklärte Ziel der Baugenossenschaft Dormagen. Mit einem städtebaulichen Wettbewerb unter dem Titel „Teil-Quartier Dormagen-Horrem“, der weite Teile des Ortes umfasst und an dem auch Bürger teilnehmen können, soll der Stadtteil optisch näher an die Stadtmitte rücken. „Alle Kosten trägt die Baugenossenschaft“, betont Geschäftsführer Martin Klemmer. Eines bleibt: Der „Wohnturm“ Am Rath.

Aus Sicht des Wohnungsanbieters soll der Wettbewerb eine „Antwort auf Defizite des Quartiers“ sein. Dafür sollen Vorschläge für neue Bebauungsstrukturen entwickelt werden, für einen Wohnstandort mit hoher Lebensqualität für alle Alters- und Einkommensschichten. Die Aufgabe ist ebenso schwierig wie reizvoll, wie der Blick in den aktuellen Sozialbericht der Stadt zeigt. Demnach gilt Horrem als ein Stadtteil mit besonderem Förderungsbedarf.

Einige Einriichtungen
sind zwingend zu erhalten

Die Teilnehmer des Wettbewerbs bekommen klare Vorgaben: Das betrifft beispielsweise Nutzungen und Einrichtungen, die zwingend zu erhalten sind; oder Gebäude, die abgerissen werden sollen oder solche, bei denen es nicht der Fall ist. Ein wichtiger Aspekt ist der Wohnungsmix: 70 Prozent der neu entstehenden Wohnungen sollen genossenschaftliches Wohnen beinhalten, 30 Prozent öffentlich gefördertes.

Weil das Projekt weit in die Zukunft reicht – Klemmer spricht von einem Zeithorizont von 15 bis 20 Jahre für eine Umsetzung – soll der „Masterplan Horrem“ ein Zukunftsprojekt werden, bei dem auch das Thema Mobilität eine wegweisende Entwicklung aufzeigt und Berücksichtigung findet. Klemmer: „Dies kann beispielsweise durch die Themen Carsharing, autonomes Fahren und, damit einhergehend, der Förderung des Wegfalls privater Fahrzeuge erfolgen.“ Wohnformen wie Senioren-, Mehrgenerationen- oder innovative Wohnformen sind laut Baugenossenschaft vorstellbar. Sie denken auch an besondere Wohnformen, die von den Wettbewerbsteilnehmern konkret konzeptionell vorgeschlagen werden können. Eine Selbstversorgung mit Strom (Mieterstrom-Modell) und Warmwasser über Solarthermie ist in diesem Quartier vorstellbar. Über den eigens erzeugten Strom könnten dann auch Ladestationen für Elektro-Autos und E-Bikes versorgt werden. schum

(schum)
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