Seniorenhaus St. Tönis Sieben Bewohner des Seniorenhauses St. Tönis haben sich mit dem Coronavirus infiziert

St. Tönis. · Die Betroffenen befinden sich nun alle in Einzelquarantäne und werden auf ihren Zimmern versorgt. Bislang zeigt keiner von ihnen Symptome. Am 29. Dezember wurde in der Einrichtung geimpft.

 Armin Ogilvie (re.), Vorsitzender des Fördervereins, und Jutta Hartmann, Leiterin Alexianer Seniorenhilfe, sitzen auf dem neuen Sofa, das der Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege Tönisvorst gespendet hat. Dahinter präsentiert Maik Giesen, Schatzmeister des Fördervereins, die neuen Kunstwerke.

Armin Ogilvie (re.), Vorsitzender des Fördervereins, und Jutta Hartmann, Leiterin Alexianer Seniorenhilfe, sitzen auf dem neuen Sofa, das der Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege Tönisvorst gespendet hat. Dahinter präsentiert Maik Giesen, Schatzmeister des Fördervereins, die neuen Kunstwerke.

Foto: Alexianer

(emy) Im Seniorenhaus St. Tönis sind sieben der Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden. „Das ist das Weihnachtsergebnis“, sagt Leiterin Jutta Hartmann. „In weiser Voraussicht“ seien die Bewohner am 30. Dezember getestet worden. Die Betroffenen befänden sich nun alle in Einzelquarantäne auf ihren Zimmern; bislang zeige keiner von ihnen Symptome.

Die positiv getesteten Bewohner seien an Weihnachten zu Hause gewesen, hätten Besucher von außerhalb empfangen oder sich innerhalb des Hauses mit anderen Bewohnern getroffen, berichtet die Leiterin. „Ich verstehe, dass es für Angehörige gerade an Weihnachten schwer war, ihr Familienmitglied nicht zu besuchen oder zu sich zu holen. Ich habe selbst einen alten Vater. Aber es ist schade, dass man nicht doch Rücksicht genommen hat“, sagt sie. Dazu hatte sie vorab aufgerufen, „weil die Lage ja so schon dramatisch war“.

Für das Personal, dass durch die Corona-Pandemie seit Monaten im Dauereinsatz ist, bedeute die Situation nun erneut Stress. Es sei für alle schwierig, sagt die Einrichtungsleiterin, aber gerade den demenziell veränderten Bewohnern sei es nur sehr schwer zu vermitteln, warum sie nun auf ihren Zimmern bleiben oder Masken tragen müssten.

Während der ersten Welle im Frühjahr 2020 waren 19 Bewohner und 18 Mitarbeiter positiv getestet worden. Sieben Bewohner starben „im Zusammenhang mit dem Virus“, betont Hartmann.

Sie und ihr Team haben nun Konsequenzen gezogen: Zwar ist die Einrichtung weiterhin geöffnet, aber Besucher müssen sich ab dieser Woche anmelden und werden alle vier Tage getestet. Wer also jeden Tag kommt, wird bei seinem vierten Besuch neu getestet.

Die Mitarbeiter machen dafür Überstunden. „Wir arbeiten ständig“, sagt Hartmann. Es sei nun ausschließlich das Ziel, dass sich das Virus nicht weiter innerhalb der Einrichtung verbreite. Im Seniorenhaus St. Tönis gibt es 162 Plätze und rund 200 Mitarbeiter.

Das Seniorenhaus Vorst-Kandergarten mit seinen 60 Bewohnern und 54 Mitarbeitern, das ebenfalls von der Alexianer GmbH betrieben wird, hatte jüngst vermeldet, dass nach einem positiven Corona-Ergebnis einer Mitarbeiterin alle anderen Mitarbeiter und die Bewohner negativ seien. Für die Einrichtung war es der erste Corona-Fall
überhaupt.

In beiden Häusern sind bereits Impfungen erfolgt, in St. Tönis am 29. Januar. Sieben der Bewohner hätten sich nicht impfen lassen. Bislang habe niemand Nebenwirkungen gezeigt. Zweiter Impftermin ist am 19. Januar.

Der Verein zur Förderung der öffentlichen Gesundheits- und Altenpflege Tönisvorst hatte dem Haus vor Weihnachten noch ein Geschenk gemacht: Nach einem Strandkorb nun ein Sofa für den Sinnesgarten sowie zwei großformatige Werke der Malerin Edi Wittkowski zur Verschönerung der Aufenthaltsbereiche.

(emy)
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