Zuwanderung erhöht Kita-Bedarf

In Niedersprockhövel sind die Ausbau-Möglichkeiten allerdings begrenzt. Nun soll eine Wohnung umgebaut werden.

Zuwanderung erhöht Kita-Bedarf
Foto: dpa/Monika Skolimowska

Niedersprockhövel. Erstmals seit langer Zeit gibt es in Niedersprockhövel mehr Nachwuchs als in den anderen Stadtteilen Sprockhövels. Das hat auch Auswirkungen auf die Kindergartenplanung. Im Jugendhilfeausschuss wurde die neueste Planung für das Kindergartenjahr 2017/18 vorgestellt. Schwierig ist dabei die Abwägung, wie viele Flüchtlingsfamilien mit kleinen Kindern wohl bis dahin in Sprockhövel eine neue Heimat finden.

„Gleichzeitig wollen wir Überkapazitäten — nicht zuletzt auch aus Kostengründen — vermeiden“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Die alteingesessenen Sprockhöveler sorgen derzeit nicht für einen erhöhten Kindergaten-Bedarf. „Die Geburtenzahlen in Sprockhövel im ersten Halbjahr dieses Jahres bleiben auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. So wird auch mittelfristig kein allzu hoher Ausbaubedarf an Kita-Plätzen für erforderlich erachtet“, betonen die städtischen Experten. Die Erhebung der Geburten- und Kinderzahlen vom 1. Juli zeigt, dass die Kinder im Kindergartenalter überwiegend in Niedersprockhövel zu Hause sind.

Auf der anderen Seite rechnet die Stadtverwaltung weiterhin mit rund zehn neuen Flüchtlingen pro Monat. Diese sind derzeit fast ausschließlich in Niedersprockhövel untergebracht. Gerade dort sind die Möglichkeiten zum Kita-Ausbau jedoch begrenzt. „Die einfachste Möglichkeit ist es, im Gebäude der Kita KiFaz Miteinander eine Wohnung für die Kinderbetreuung umzubauen“, berichten die Kita-Planer.

Gleichzeitig mit der Schaffung neuer Plätze für Drei- bis Sechsjährige sollen dabei auch einige Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter drei Jahren entstehen. Bevor die Bauarbeiten losgehen können, muss jedoch erst einmal dem bisherigen Mieter der Wohnung gekündigt werden; da die Kündigungsfrist dafür neun Monate beträgt, muss die Verwaltung nach einem Ratsbeschluss am 22. September zügig handeln.

Die endgültige Gruppenstruktur möchte die Verwaltung noch bis zum Frühjahr 2017 offen lassen, um dann auf den aktuellen Flüchtlingszuzug zu reagieren. Derzeit gibt es im gesamten Stadtgebiet 832 Kindergartenplätze. Sieben davon werden in den evangelischen Kitas Haßlinghausen und Perthes-Ring sowie in der Katholischen Kita St. Josef für Kinder mit Behinderung angeboten.

560 Kinder über drei Jahren und 172 Kinder unter drei Jahren sind in den verschiedenen Einrichtungen liebevoll betreut. Die Kleinsten haben dabei die längsten Betreuungszeiten: Bei den U-3-Kindern sind 56 Vollzeit (45 Stunden) in der Kita, sechs für 35 Stunden. In der Gruppenform I (Kinder von zwei bis sechs Jahren) werden 183 Kinder für 45 Stunden betreut, 204 für 35 Stunden und lediglich eines für 25 Stunden.

Die einstige Form des Kindergartens nur am Vormittag scheint ein Auslaufmodell zu sein, das von vielen Kitas gar nicht mehr angeboten wird: Nur zwei Kinder im ganzen Stadtgebiet nutzen diese Kurzform. Bei den Ü-3-Kindern bleiben 186 für 35 Stunden in der Kita und 95 für 45 Stunden. Die Betreuung von Schulkindern wurde komplett auf die Offenen Ganztagsschulen übertragen.

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