Winterwanderung: Geheimnis der Mühle wird nicht geklärt

Auch Einheimische lernen Geschichte kennen.

Herzkamp. Schützenkönig Mathias Feuerstack konnte am Samstagabend auf eine gelungene Premiere zurückschauen. Erstmals hatte er die traditionell vom amtierenden König der Herzkamper Schützen organisierte Winterwanderung mit einem Beiprogramm angereichert.

Dazu hatte er sich Unterstützung von Dieter Hering und Walter Sondermann geholt, die unterwegs an verschiedenen Stationen mit Informationen und Anekdoten die Vergangenheit lebendig werden ließen.

Da konnte man erfahren, dass Vertiefungen im Wald keine Kriegsüberbleibsel, sondern ehemalige Gruben sind, aus denen Steine für den Hausbau gewonnen wurden, dass im Bereich Herzkamp bei weitem nicht die ältesten, wohl aber die südlichsten Spuren des Ruhrbergbaus existieren, dass einer Legende nach in einer eingestürzten Kohlengrube in Gennebreck noch heute der Besitzer verschüttet liegen soll oder dass es auf dem Mettberg ein Babyhotel gab.

Unterbrochen wurde der Spaziergang durch eine Kaffeepause im Garten der Familie Feuerstack. Hier bedankten sich die Schützenbrüder des Königs für die reichhaltige Bewirtung mit dem stimmgewaltigen Schlachtruf der Schützen.

Nach der Rast erfuhren die Wanderer, dass es in der Nachbarschaft der Kirche früher ein Bauern- und Bandwirkerfest gab und dass die Hofstelle, in der der Schützenkönig heute zuhause ist, aufgegeben werden musste, weil dem Hof vom Kohlebergbau im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser abgegraben wurde.

An anderer Stelle berichtete Dieter Hering, dass die Ortsbezeichnung Herzkamp auf eine ehemalige Wiese mit der Bezeichnung auf dem Herzkamp zurückgeht und mit dem Bau des Kirchschulhauses und des Pfarrhauses Ende des 18. Jahrhunderts eine Art geistliches Zentrum entstand und er zeigte, wo noch heute die alte Landstraße nach Haßlinghausen zu finden ist.

Eine Frage konnte allerdings trotz der aktiven Beteiligung der Wanderteilnehmer nicht beantwortet werden: Woher kommt die Ortsbezeichnung an der Mühle. Hinweise auf eine frühere Mühle an diesem Ort gibt es nicht, so Dieter Hering und Walter Sondermann. Es waren heute viel mehr Teilnehmer dabei als in den letzten Jahren“, freute sich Mathias Feuerstack in seinem Fazit des Nachmittags.

Unterwegs war es ihm wie vielen Teilnehmern auch gegangen. „Ich habe heute selbst noch einiges gelernt“, sagte er auf dem Rückweg zum Grünkohlessen und regte an, eine solche inhaltlich angereicherte Wanderung zu wiederholen.

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