Weniger Einwohner, weniger Geld

Die sogenannte Konzessionsabgabe fällt niedriger aus — rechtliche Schritte plant die Stadt trotz strittiger Zahlen aber nicht.

Sprockhövel. Der Rückgang in der Einwohnerstatistik hat für Sprockhövel in diesem Jahr massive finanzielle Auswirkungen. Da die Einwohnerzahl der Stadt laut Berechnungen des Statistischen Landesamtes in Düsseldorf Ende 2013 knapp unter 25 000 fiel, erhielt die Kommune weniger Geld aus den Konzessionsabgaben der Versorgungsunternehmen.

Knapp 400 000 Euro fehlen im laufenden Haushalt. Konzessionsabgaben sind nach Einwohnerzahl gestaffelte Entgelte, die Dritte an die Stadt zahlen, damit diese ihnen das Recht einräumt, öffentliche Wege für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen zur Versorgung mit Strom, Gas und Wasser zu nutzen.

Ärgerlich für die Kommune ist der Rückgang bei den Konzessionsabgaben auch deshalb, weil die Stadt angibt, nach eigener Rechnung sehr wohl über 25 000 Einwohner zu haben. Laut Landesamt fehlen dagegen genau elf Personen, um diese Zahl zu erreichen.

Rechtliche Schritte gegen die niedrigere Berechnung durch das Landesamt plant die Kommune jedoch derzeit nicht. Zudem kann Kämmerer Rainer Kaschel eine positive Entwicklung vermelden. So lag Sprockhövel laut Statistischem Landesamt zum 30. Juni 2014 knapp über der Grenze von 25 000 Einwohnern. „Und wir gehen davon aus, dass wir auch zum Ende des vergangenen Jahres darüber lagen“, erklärt er.

Damit würden 2016 mehr Konzessionsabgaben in den Haushalt fließen. Dennoch weiß Kaschel, dass sich gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels diese Zahlen eher wieder nach unten bewegen und dort auch bleiben dürften.

Beim Statistischen Landesamt, dem Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen, kennt man das Phänomen der unterschiedlichen Einwohnerzahlen. Die Meldungen von den Einwohnermeldeämtern der Städte und Gemeinden könnten auf einem „falschen Basisbestand“ beruhen, sagt der Sprecher des Landesamtes, Leo Krüll. Zudem würden von den Ämtern auch immer wieder Zweitwohnsitze von Bürgern mitgezählt, die die Statistiker nicht berücksichtigen dürften.

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