Weihnachtsessen von Stadt und Awo für Bedürftige

Zum zehnten Mal haben Stadt und Awo zum Weihnachtsessen für Bedürftige geladen.

Sprockhövel. Der Duft von Rotkohl und Gulasch zieht durch den Vorraum der Sporthalle. Dazu gibt es Salzkartoffeln und zum Nachtisch Christstollen sowie eine Tasse heißen Kaffee — bei den kalten Temperaturen ein willkommener Genuss. Für viele der Gäste ist es ein vorgezogenes Weihnachtsfest, wenn die Awo in Haßlinghausen gemeinsam mit der Stadt in Not geratene Menschen zum Weihnachtsessen einlädt. Die Aktion jährt sich in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal.

„Ich höre oft, dass es die erste warme Mahlzeit in dieser Woche ist“, sagt Waltraud Uellendahl, seit 13 Jahren bei der AWO, die das Fest gemeinsam mit acht ehrenamtlichen Helfern ausgerichtet hat. Zum geschmückten Tannenbaum und bekannten Weihnachtsliedern können die rund 50 Bedürftigen ihren Alltag für ein paar Stunden ausblenden und die wohlige Atmosphäre genießen. „Wir sind seit mehreren Jahren dabei. Schön, dass dieses Jahr mehr Kinder hier sind“, sagt ein 58-jähriger Familienvater, der selbst fünf Kinder zu ernähren hat. „Das Schöne ist, dass man sich hier nicht schämen muss und nicht schräg angesehen wird. Vier unserer Kinder sind leider heute nicht hier, sondern noch in der Schule“, ergänzt seine Frau, die mit der zehnjährigen Tochter glücklich ist, hier zu sein. „Mit Hartz IV kann man keine großen Sprünge machen, aber wir beißen uns irgendwie durch“, fügt der Familienvater hinzu.

Zum Abschluss des Festes erhalten die Besucher Weihnachtstüten. Neben einem Päckchen Kaffee, Spekulatius, Mettwürstchen und einer großen Salami enthalten die Tüten auch einen Zehn-Euro-Gutschein für die Kinder, die damit Schulmaterial, wie Hefte oder Malkästen kaufen können. „Die Gutscheine sind aus den Verfügungsmitteln des Bürgermeisters“, erklärt Evelyn Müller vom Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt.

Auch Maria Simon und Ingrid Jaritz, seit einigen Jahren Nachbarn in Haßlinghausen, fühlen sich wohl: „Wir haben eine kleine Rente und kommen gerade so hin. Heute freuen wir uns, dass wir mit anderen hier zusammen feiern dürfen.“

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