Waldkindergarten legt unter neuer Leitung los

Dennis Beckmann ist der neue Mann im Waldkindergarten.

Sprockhövel. Schlechtes Wetter? Gibt es nicht. Eine Tür, die man bei Bedarf auch mal zumachen kann? Fehlanzeige. Und Tisch und Stühle? Auf die kann der Waldkindergarten ebenfalls ganz gut verzichten. „Unser Konzept sieht vor, dass wir draußen im Wald sind. Jeden Tag, das ganze Jahr. Nur bei Unwetter natürlich nicht“, erklärt Dennis Beckmann (29).

Der Sozialpädagoge ist neuer Leiter des Waldkindergartens, der ab dem 8. August unter Trägerschaft des Kaz in ein neues Jahr startet. Gemeinsam mit drei Kolleginnen ist er für die Betreuung der Kinder verantwortlich.

„Ich war vorher in der Schulsozialarbeit tätig und habe zwei Brennpunktschulen in Rosenheim betreut“, erzählt Beckmann. Viele Schüler habe er dort kennengelernt, einige von ihnen hätten früher hätten gefördert werden müssen. Zudem hat Beckmann auch einige Zeit in der Umweltpädagogik gearbeitet. Im Waldkindergarten hofft er nun, beide Anliegen zusammenbringen zu können.

Derzeit sind 17 Kinder für den Waldkindergarten angemeldet. Wenn sie am Morgen des 8. August am Treffpunkt Albringhauser Straße eintreffen, werfen sie vielleicht noch einen kurzen Blick in die Unterkunft. Dann geht es in den Wald und dort bleiben sie, bis die Eltern mittags zur Abholung kommen.

Frühstückspause, Bastelaktionen, Bilderbücher angucken — das alles passiert unter freiem Himmel. „Wir haben alles dabei, was wir brauchen. Die Kinder nehmen nur ein Sitzkissen mit“, sagt Kirsten Rüßmann. „Und falls es regnet, gibt es für die Bücher Plastiktüten, in denen wir sie im Bollerwagen verstauen.“

Statt in Gruppenräumen sind die Kinder im Märchenwald, Zauberwald oder Birkenwald untergebracht. Wände oder feste Grenzen gibt es nicht, dafür Eckpunkte, die als Begrenzung dienen. „Die Kinder lernen schnell, dass sie in Sichtweite bleiben müssen und sofort kommen sollen, wenn wir sie rufen“, erklärt Rüßmann.

Ein Unterschied im Vergleich zum normalen Kindergarten sei auch die Lautstärke, die im Wald viel niedriger sei. „Und es gibt Untersuchungen, die belegen, dass Waldkinder viel gesünder und robuster sind. Sogar Allergien klingen im Laufe der Zeit ab“, sagt Frauke Schittek vom Kaz. Sie weiß auch: „Der Waldkindergarten ist ein ganz besonderes Konzept, das nicht für alle Kinder und auch nicht für alle Eltern geeignet ist.“

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