Kommunalwahl Wahlergebnisse in Sprockhövel wurden in der Sporthalle übertragen

Sprockhövel. · Die Corona-Krise hat auch in Sprockhövel für ein Novum gesorgt. Erstmals fand die zentrale Präsentation der Wahlergebnisse am Sonntagabend nicht im Rathaus, sondern in der benachbarten Dreifachsporthalle statt.

 Die Ergebnisse konnten die Sprockhöveler in der Sporthalle verfolgen.

Die Ergebnisse konnten die Sprockhöveler in der Sporthalle verfolgen.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Ab 18 Uhr versammelten sich dort Vertreter der Parteien, Mitarbeiter der Verwaltung sowie interessierte Bürger, um die Ergebnisse der Kommunalwahl zu erfahren, zu diskutieren und – bei Bedarf – auch zu feiern.

Dabei mussten sie Geduld mitbringen, waren die Bürger in Sprockhövel doch aufgefordert, in gleich fünf Wahlgängen ihre Stimmen abzugeben: Neben der Wahl zum neuen Bürgermeister und neuen Stadtrat mussten auch der Kreistag in Schwelm und der Landrat gewählt werden. Zudem wurde erstmals direkt die Zusammensetzung der Verbandsversammlung des Regionalverbands Ruhr (RVR) – das sogenannte Ruhrparlament – von den Bürgern bestimmt.

Das Warten auf die jeweiligen Ergebnisse dauerte also seine Zeit. Zudem mussten die Stimmzettel in einem festen Ablauf ausgezählt und die Ergebnisse präsentiert werden. So wurde zunächst die Abstimmung zum Landrat vorgestellt, dann folgte das Ergebnis zur Wahl des Kreistages in Schwelm, anschließend das – vermutlich mit der meisten Spannung erwartete – Ergebnis zur Bürgermeisterwahl. An vierter Stelle folgten die Voten zur Stadtratswahl und als letztes das Abstimmungsergebnis zur RVR-Verbandsversammlung.

Auf zwei großen Leinwänden wurden die Ergebnisse der Wahlgänge eingeblendet. Je nach Größe der Stimmbezirke gab es dabei schnelle Ergebnisse, bei größeren Stimmbezirken dauerte das Auszählen schon deutlich länger – und da bei Wahlen immer der langsamste den Takt vorgibt, dauerte es mitunter, bis das Endergebnis vorlag. Bis 19.30 Uhr war denn auch erst einer von 20 Stimmbezirken in Sprockhövel komplett ausgezählt. Überdies gab es zumindest zwischenzeitlich technische Probleme bei der Übertragung der Wahlergebnisse, die vom Ennepe-Ruhr-Kreis zu den Servern eines IT-Dienstleisters in Hagen übertragen wurden. Sollten die Probleme bei der Übertragung der Daten andauern, müssten die Wahlergebnisse gegebenenfalls per USB-Sticks nach Hagen gebracht werden.

Zu den Besuchern in der Sporthalle zählte auch Bürgermeister Ulli Winkelmann. Er verfolgte das Geschehen mit fernöstlicher Gelassenheit. „Ich bin grundsätzlich nicht so der nervöse Typ“, sagte der 63-Jährige, der noch bis zum 31. Oktober im Amt ist. Die Arbeit in der Verwaltung und der Kontakt zu den Bürgern habe ihm stets Spaß gemacht, sagte er der WZ. Er gehe mit einem „weinenden Auge“. Doch auch nach dem Abschied aus dem Amt des Bürgermeisters möchte Winkelmann weiter politisch tätig sein. Er habe eine Anfrage vom Arnsberger Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel, ob er als Experte in den Bereichen Schulsport und Schulsozialarbeit weitermachen wolle. Dieser Anfrage habe er zugestimmt.

Laut Wahlleiterin Evelyn Müller verlief die eigentliche Wahl ansonsten ohne Probleme. Die Abstimmungen in den 20 Wahlbezirken der Stadt Sprockhövel seien trotz der Corona-Auflagen ohne Zwischenfälle über Bühne gegangen.

21 235 Sprockhöveler ab 16 Jahren waren zu der Kommunalwahl aufgerufen.

Bis zum Redaktionsschluss der WZ lagen noch keine Endergebnisse vor. Wir berichten nach.

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