Corona-Beschränkungen : Vor Sprockhöveler Freibad wurde gepöbelt und gespuckt
Sprockhövel. Am Wochenende führte die Hitze zu Schlangen vor dem Freibad – damit kamen nicht alle Gäste klar.
Enttäuscht und verärgert ist die Leiterin des Freibads Bleichwiese in Sprockhövel, Ulrike Adamy, wenn sie auf die Geschehnisse des vergangenen Wochenendes zurückblickt. Da kamen die großen Massen, um im kühlen Nass bei den großen Hitzetagen etwas Abkühlung zu finden. Maximal 250 Menschen dürfen sich aktuell nach den Hygiene- und Abstandsregeln in Corona-Zeiten gleichzeitig im Bad aufhalten.
„Teilweise haben vor dem Eingang bis zu 150 Menschen auf den Einlass gewartet. Das waren lange Warteschlangen. Schon eine halbe Stunde nach der Öffnung am Morgen und am Nachmittag war das Bad komplett voll. Jeder bekommt einen Chip und wenn 250 verteilt sind, geht am Eingang erst dann wieder etwas, wenn Badegäste das Gelände verlassen und den Chip zurückgeben. So haben wir immer die Kontrolle.“
Das Warten in der Hitze sorgte
für Ausfälle bei einigen Gästen
Das kam bei einigen Gästen, die draußen in der Hitze warten mussten, gar nicht gut an. „Einige haben draußen randaliert. Ich wurde wüst beschimpft und auch durchs Gitter bespuckt. Die Leute waren sehr ungeduldig. Probleme gab es vor allem mit größeren Gruppen von außerhalb, die in ihrer Stadt nicht mehr ins Bad gekommen sind. Wir hatten auch einzelne Männer, die sich profilieren wollten und die andere Wartende mit Sprüchen wie ,Es gibt kein Corona‘ aufwiegeln wollten“, berichtet Adamy.
Besonders ärgert sie, dass die Bemühungen des Bades in schwierigen Zeiten zu öffnen, von einigen Badegästen nicht wertgeschätzt werden. „Andere Bäder haben noch geschlossen und andere haben einen Online-Ticketverkauf im Voraus und sind schon seit Tagen ausverkauft. Bei uns kann man das Ticket vor Ort kaufen und kann nachrücken, wenn andere Badegäste rausgehen. Das gibt es nicht überall.“
Aber es machen nicht alle Badegäste gleichermaßen Probleme: „Unsere Stammgäste finden das super, dass wir für sie geöffnet haben. Sie ziehen in Ruhe im großen Schwimmbecken ihre Bahnen. Sie kennen unsere Regeln durch häufige Besuche und halten sich auch daran. Teilweise werden auch andere Badegäste ermahnt, wenn zum Beispiel der Mindestabstand nicht eingehalten wird. Auch mit dem Abfall gibt es keinen Stress, der wird ordnungsgemäß in die dafür vorgesehenen Behälter entsorgt.“