Pläne für 2021 Sprockhöveler Vereine füllen die Terminkalender

Sprockhövel. · Feste, Konzerte und Ausstellungen werden aufgrund der Corona-Pandemie nur unter Vorbehalt konzeptioniert.

Uwe Peise von Bergbau Aktiv hofft, dass er in diesem Jahr wieder mit Besuchern in den Erbstollen hineingehen kann.

Uwe Peise von Bergbau Aktiv hofft, dass er in diesem Jahr wieder mit Besuchern in den Erbstollen hineingehen kann.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Auch wenn Corona wie eine dunkle Wolke über dem neuen Jahr 2021 schwebt, vermitteln die Mitglieder des Dampfbahnclubs Sprockhövel Optimismus: Sie haben, wie seit Jahren üblich, ab dem Tag des traditionellen Andampfens am 18. April bis zum „Abdampfen“ am 19. September, jeweils am dritten Sonntag im Monat, sechs Fahrtage auf ihrer Anlage am Beermannshaus in Haßlinghausen geplant.

„Natürlich müssen die Verhältnisse es zulassen, und das Ordnungsamt muss zustimmen, aber wir hoffen, dass wir wieder Fahrgäste bei uns empfangen können“, erklärt Aloys Bauerdick. Der Vorsitzende berichtet zudem, dass die technisch versierten Modellbahn-Bastler auch in den Wintermonaten auf ihrem Terrain aktiv sind. „Das Fundament für die Drehscheibe ist schon fast gegossen, und an den Gleisanschlüssen wird gearbeitet.“ Am 18. April will man wieder die kleinen und großen Fahrgäste über das Gelände dampfen lassen. „Wir vermissen unser Publikum und natürlich auch die Einnahmen. Deshalb können wir unsere Projekte derzeit nur langsam umsetzen.“

Viele Veranstaltungen
sollen nachgeholt werden

Genaue Vorstellungen vom Ablauf des noch jungen Jahres hat auch der Heimat- und Geschichtsverein. „Das Gerüst steht, aber ob alles durchgeführt werden kann, liegt nicht in unserer Hand“, sagt der Vorsitzende Klaus Walterscheid. „Tag der offenen Tür“, Plattdeutscher Abend im November: Alles, was im vergangenen Jahr ausgefallen ist, soll möglichst 2021 nachgeholt werden, hofft Walterscheid. Und dazu gehört auch die im Veranstaltungsraum der Sparkasse in Niedersprockhövel geplante große Ausstellung über die Sprockhöveler Bergbau-Zuliefer-Industrie. „Treffen in der gemütlichen, aber engen Heimatstube waren seit dem ersten Lockdown nicht mehr möglich, aber wir haben uns mit corona-gerechten Zusammenkünften im Garten beholfen.“

Ähnlich eng wie in der Heimatstube geht es im Besucherbergwerk am Mundloch zu. „Da können wir jetzt anderthalb Kilometer in den Stollen hinein“, verrät Uwe Peise, Vorsitzender von Bergbau Aktiv Ruhr e.V. „Vor dem Zugang haben wir zwei ehemalige Flüchtlings-Container für ein Bergbau-Museum aufgestellt. Aber der Publikums-Zuspruch hängt daran, dass die Inzidenzzahlen sinken.“

„Auch wir hoffen, dass die Inzidenzzahlen unter die magischen 50 fallen“, berichtet Michael Ibing. Der Dirigent des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr würde mit seinen Kollegen gern die neuen Probenräume in der alten Feuerwache in Niedersprockhövel nutzen. „Sobald die Werte unter 50 sind, beginnen wir mit den Proben und würden natürlich gern schon im April ein Matinee-Konzert geben.“ Für die musizierenden Brandschützer ist 2021 das Jahr ihres 100-jährigen Bestehens. „Für November möchten wir dann auch zu unserem Jubiläumskonzert einladen.“

„Alles, was im letzten Jahr ausgefallen ist, möchten wir 2021 nachholen“, hat Karin Hockamp, die Vorsitzende von „Kuki“, der Kunst- und Kultur-Initiative Sprockhövel, an die Mitglieder geschrieben und nannte dabei das Theaterstück „Der Gott des Gemetzels“ mit dem Ensemble AustroPott in der Stadtsparkasse, die Führung zum Thema Friedrich Engels in Wuppertal oder die Ausstellung über die Schauspielerin Ursula von Reibnitz. Aber immerhin konnten die „Kukis“ auf den Besuch am Ehrengrab von Ursula von Reibnitz, die Vorstellung der Bürgermeister-Kandidaten und die Aktion „Kunsthaus“ im Jugendzentrum Haßlinghausen verweisen. Und vor Beginn des „Shutdowns“ den Besuch der Oskar Schlemmer-Ausstellung im Von der Heydt-Museum.

Schützen sammeln am Wochenende Tannenbäume ein

Der Verein Glückauftrasse möchte unter anderem sein im vorigen Jahr der Pandemie zum Opfer gefallenes Kinderprojekt „Wald erleben“ durchführen, das unter der Regie der Vorsitzenden Beate Prochnow zweieinhalb Jahre Planung in Anspruch genommen hat. „Wir möchten dabei den Kindern unter Mitwirkung des WDR-Funkhaus-Orchesters Wald und Natur näher bringen“, erklärt Beate Prochnow, die deshalb am 22. Januar zusammen mit Pressesprecher Robert Frank Gespräche mit dem WDR wieder aufnehmen will. Zügig geht der Masterplan voran, mit dessen Hilfe die Glückauftrasse mit eigens konzipierten Tischen und Bänken „möbliert“ werden soll. „Die sieben Standorte sind festgelegt und die Anträge auf Fördermittel bei Vital NRW gestellt.“

„Unser traditionelles Schützenfest am ersten September-Wochenende haben wir schon vorsorglich in unseren Veranstaltungskalender aufgenommen“, sagt Matthias Feuerstack, der Geschäftsführer des in „normalen“ Jahren sehr aktiven Schützenvereins Herzkamp. Auf jeden Fall wird es am kommenden Wochenende schon den ersten Auftritt – ganz ohne Kleinkaliber und Luftgewehr – geben: Das Einsammeln der ausgedienten Weihnachtsbäume, die am 3. April beim Osterfeuer hinter dem Schützenhaus brennen sollen. „Da das im vorigen Jahr ausgefallen ist, liegen da noch die Bäume von 2020.“ Da die neuen Nadelhölzer noch obendrauf kommen, darf man am Ostersamstag mit einem lodernden Flammenmeer rechnen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort