Unfallzahlen für Sprockhövel sinken

Landrat Olaf Schade stellt die Statistik für 2015 vor. Im vergangenen Jahr gab es im Verkehr weniger Verletzte als noch 2014.

Unfallzahlen für Sprockhövel sinken
Foto: dpa

Sprockhövel. Beim Ausparken eine Sekunde lang nicht aufgepasst schon ist es passiert — eine Beule am nächststehenden Auto oder ein abgefahrener Spiegel. In Sprockhövel passiert das statistisch gesehen fast zwei Mal am Tag. Gestern stellte Landrat Olaf Schade als oberster Chef der Kreispolizeibehörde im Ennepe-Ruhr-Kreis die Unfallstatistik für das Jahr 2015 vor. Generell freut man sich dort über sinkende Zahlen bei Verletzten oder Unfalltoten, doch die Zahl der gemeldeten Blechschäden ist im vergangenen Jahr etwas angestiegen.

„Im Allgemeinen ist das aber eine sehr erfreuliche Entwicklung“, sagte Landrat Schade. Auch wenn die Unfallzahlen um fünf Prozent gestiegen sind, so sei es kein besonderes Problem im EN-Kreis ohne Witten. Landesweit zeichnet sich der gleiche Trend ab. Ausnahmen bilden hierbei sowohl Ennepetal als auch Sprockhövel, hier sank die Zahl. „Unangepasste Geschwindigkeit ist eine der Hauptursachen“, erklärte Schade. Generell verfolge man alle Verstöße konsequent. Auch das Handy am Steuer stelle nach wie vor ein Problem dar.

Insgesamt 670 Mal wurde die Polizei zu Unfällen nach Sprockhövel gerufen. Das sind total 13 Unfälle weniger als noch in 2014. Überwiegend waren diese Unfälle Blechschäden. „Besonders im Umfeld von Einkaufszentren finden diese statt“, sagte Polizeioberrat Dirk Happe von der Direktion Verkehr. Dabei komme es auch häufiger zur Unfallflucht, im Gebiet der Kreispolizei beträgt diese mittlerweile 21 Prozent aller Unfälle. Explizite Zahlen für Sprockhövel gibt es nicht. Die Folgen für den Unfallfahrer können bis zu einem Führerscheinentzug führen, erklärte Happe.

Mit der Aufklärungsquote für Unfallfluchten seien sie nicht wirklich zufrieden, sagte der Polizeioberrat. Sie beträgt lediglich 40 Prozent, bei Unfällen mit Verletzten liege sie aber bei 75 Prozent — eine Verbesserung im Vergleich zum vorvergangenen Jahr. In Sprockhövel gab es im vergangenen Jahr generell nur 55 Unfallverletzte, statistisch betrachtet also bei etwa jedem zwölften Unfall einer. Besonders häufig betroffen sind junge Erwachsene zwischen 18 und 24 Jahren. Von ihnen verletzten sich im vergangenen Jahr zehn bei Unfällen in Sprockhövel. Dort sind auch nur sechs Motorradfahrer verletzt worden, 23 waren es beispielsweise noch 2013. Im EN-Gebiet sah es dagegen anders aus: Dort waren es zwei der vier Verkehrstoten, die auf ihren Zweirädern unterwegs waren. Relativ geringe Anzahl an Verletzten hatten auch Radfahrer (3) und Kinder (4), die zum Teil nur durch Unfälle ihrer Eltern verletzt worden sind.

Als zunehmendes Problem sieht Dirk Happe Senioren: „Ihr Anteil an Unfällen steigt stärker als ihr Anteil an der gesamten Bevölkerung.“ Die gesunkenen Zahlen an Verletzten führt die Polizei generell auf erweiterte Kontrollen zurück. „An schönen Tagen sind möglichst viele Kollegen auf dem Motorrad unterwegs“, sagte Polizeioberrat Happe. Sehr häufig werde auch das eigene Video-Motorrad eingesetzt, das die Delikte und Straftaten aufzeichnet. Außerdem würden flächendeckende Radarkontrollen den Druck auf die Autofahrer erhöhen, sie langsamer zu fahren. Des Weiteren werden spezielle Informationsveranstaltungen für Senioren und Jugendliche angeboten.

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