Tim Klinger beißt auf die Zähne

Giro d’italia: Der Sprockhöveler Radprofi ist nach zwei Stürzen trotzdem weiter dabei.

<strong>Sprockhövel/Cagliari. Die gute Nachricht zuerst: Sprockhövels Radsporthoffnung Tim Klinger ist beim Giro d’ Italia weiter dabei. Bei der gestrigen dritten Etappe musste der 22-jährige Gerolsteiner-Fahrer allerdings nach seinem unglaublichen Sturzpech vom Samstag und Sonntag auf die Zähne beißen. Am Samstag war er beim Team-Zeitfahren in einer Kurve in einen Absperrzaun geraten, am Sonntag erwischte es ihn auf der zweiten Etappe, etwa 1,3 Kilometer vor dem Ziel, als er noch unter den ersten 20 in aussichtsreicher Position war und - wie er selbst sagte -"voll mit ’rein hielt". Als vor ihm Fahrer mit dem einem Absperrgittern am Streckenrand kollidierten und stürzten, hatte auch Klinger keine Chance. "Ich hatte ein regelrechtes Loch am Ellenbogen und dazu einen tiefen Schnitt", beschreibt er selbst die Verletzungen, die er sich zuzog. An der Strecke wurden die Wunden mit Wasser gespült und abends im Krankenhaus von einem Arzt genäht.

Andrea Totti vom Quickstep-team, der direkt neben ihm gestürzt war, hatte es noch schlimmer erwischt. Er musste mit einem Nasenbeinbruch aufgeben, während Klinger nach wenigen Minuten wieder aufs Rad stieg und ins Ziel rollte. Weil sich der Sturz sich innerhalb von drei Kilometern vor dem Ziel ereignet hatte, wurde der Sprockhöveler zeitgleich mit Spitze gewertet, verlor also keine Zeit.

Zunächst war dennoch unklar, ob er heute würde starten können, zumal er noch Prellungen an der Hüfte und im Brustbereich davon getragen hatte. "Zum Glück kann ich aber ohne Beschwerden atmen", so der 22-Jährige noch am Sonntag in seinem Tour-Tagebuch. Also ging es gestern wieder aufs Rad.

Vorsichtig Fahren war angesagt, zumal bei Gerolsteiner mit Volker Ordowski (Magenprobleme) bereits der erste Ausfall zu vermelden war. Klinger kam als 89. mit dem Hauptfeld ins Ziel. Von einem Sturz, der weiter vorne erneut passierte, war er nicht betroffen. Heute kann er am ersten Ruhetag der dreiwöchigen Tour seine Wunden pflegen lassen, ehe es dann morgen auf dem Festland weitergeht.

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