„Breitbandausbau und Digitalisierung müssen angeschoben werden“ Thorsten Michaelis (Freie Wähler) stellt sich den WZ-Fragen

Wuppertal · Thorsten Michaelis ist Direktkandidat der Freien Wähler im Wahlkreis 139: Ennepe-Ruhr-Kreis II.

 Thorsten Michaelis ist seit 15 Jahren in der Lokalpolitik aktiv.

Thorsten Michaelis ist seit 15 Jahren in der Lokalpolitik aktiv.

Foto: Michaelis

Herr Michaelis, welche Verbindung haben Sie zu Sprockhövel?

Thorsten Michaelis: Mit der Nachbarstadt von meinem Wohnort Volmarstein habe ich viele Berührungen, sei es im Sport oder dem täglichen Weg zur Arbeit. Mein jüngster Sohn geht in Sprockhövel auf die Schule und ich nutze gern die Einkaufsmöglichkeiten sowie die exzellente Gastronomie.

Was sind die drei wichtigsten Themenfelder, mit denen Sie sich im Bundestag befassen möchten?

Michaelis: Das ist zum einen die Bildungspolitik. Ich möchte ein Ende der unsäglichen Schulreformen auf dem Rücken unserer Kinder und eine Aufwertung der dualen Ausbildung. Der zweite Punkt ist die Sicherheitspolitik, und zwar hier die Stärkung der lokalen Polizei, die Stärkung des Heimatschutzes mit Bundeswehr, THW und Feuerwehr sowie ein Aufrüsten gegen Cyberkriminalität. Als dritten Punkt sehe ich die Gesellschaftspolitik, nämlich den Einsatz für den Erhalt und die Stärkung der Ehrenamtskultur in Deutschland.

Was könnte in nächster Zeit ein Aufreger-Thema in Sprockhövel werden?

Michaelis: Die Finanzsituation könnte erneut ein Thema werden. Es besteht allein im Bildungsbereich ein Investitionsstau von 55 Milliarden Euro in ganz Deutschland. Diese Situation ist nicht erst durch Corona entstanden, sondern ist Folge einer jahrzehntelangen chronischen Unterfinanzierung der kommunalen Ebene. Wir stehen deshalb für eine grundlegende Reform der Kommunalfinanzierung und wollen eine Altschuldenreduktion erreichen. Unsere Kommunen im Ennepe-Ruhr Kreis müssen leistungs- und handlungsfähig bleiben.

Welche Projekte müssten Ihrer Meinung nach in Sprockhövel vorankommen?

Michaelis: Breitbandausbau und Digitalisierung sind die Themen, die angeschoben werden müssen. Um die gesellschaftliche Kohäsion zu fördern, wollen wir die wachsende Lücke zwischen Stadt und Land schließen. „Smart Villages“ ist eine praktische Lösung, um dies zu bewerkstelligen und Lösungen in den Bereichen Arbeit, Bildung, Krankversorgung, Mobilität und Kultur anzubieten. Dann sind niedrigere Mietpreise, eine bessere Luft, weniger Kriminalität und schöne Landschaften ein gutes Argument für junge Familien, wieder im ländlichen Raum zu wohnen. Die Grundversorgung für diese Entwicklung ist eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung. Wir werden uns ganz praktisch dafür einsetzen, dass eines von drei europäischen „smarten Modelldörfern“ mithilfe einer strategisch eingesetzten Kombination von EU-Fördermitteln und privaten Investitionen in Deutschland entsteht. Dieses Dorf wird als Flaggschiff einer breit angelegten Strategie zur Entwicklung des ländlichen Raums dienen, von dem auch unser Kreis und Sprockhövel partizipieren können.

Wie stehen Sie zu einer Corona-Impfpflicht?

Michaelis: Vorab: Ich bin gegen Corona geimpft und halte dies auch für sehr wichtig. Mein Appell lautet: Lassen Sie sich impfen. Eine allgemeine Corona-Impfpflicht lehne ich allerdings ab.

Was wissen die Wähler noch nicht über Sie?

Michaelis: Neben meinen politischen Ambitionen bei den Bürgern für Wetter und der Bundesvereinigung der Freien Wähler bin ich beorderter Reservist in der Heimatschutzkompanie Ruhrgebiet, spiele Posaune im kirchlichen Posaunenchor und bin leidenschaftlicher Baseballspieler und Funktionär.

Welche Überschrift möchten Sie im Jahr 2022 in der Westdeutschen Zeitung in Bezug auf Sprockhövel lesen?

Michaelis: Sprockhövel wird dank der Freien Wähler EU Modelldorf – Smart Village

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort