Tanzlehrer mit Luxus-Arbeitsplatz
Birgit Wilk und Hermann Prangen aus Herzkamp arbeiten als Tanzlehrer auf Kreuzfahrtdampfern — zurzeit unter einem Wuppertaler Kapitän.
Sprockhövel. Zwei Sprockhöveler und ein Wuppertaler sorgen derzeit im Mittelmeer auf dem Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff 2“ für den richtigen Takt und Rhythmus: Das in Herzkamp wohnende Tanzlehrerpaar Birgit Wilk und Hermann Prangen auf dem glänzenden Parkett und der Wuppertaler Ulrich Hüni als „Cruise Direktor“ auf sämtlichen Planken des Luxus-Liners. „Wir reisen gern und wir unterrichten gern“, so beschreibt Birgit Wilk (58), ihre „vergnügungssteuerpflichtige“ Tätigkeit auf dem Kreuzfahrtschiff, wo sie zusammen mit ihrem Partner und Lebensgefährten Hermann Prangen täglich Tanzkurse anbietet.
„Standard, Latein oder Freestyle- Aber wir sind flexibel und gehen auf die Wünsche unserer Schüler ein“, sagt Birgit Wilk. Wobei die durchaus nicht immer zu den reiferen Jahrgängen gehören. „Da ist von 25 bis 65 alles vertreten.“ Schmunzelnd erzählt die Tanzlehrerin, dass die Initiative zu den Kursen meist von den Damen ausgeht. „Viele haben schon ewig nicht mehr getanzt und wollen ihre Kenntnisse auffrischen. Die Herren gehen meist sehr skeptisch an die Sache heran, merken aber bald, dass es in so ungezwungener Atmosphäre Spaß macht“, sagt die Sprockhövelerin.
Rund zwölf Wochen pro Jahr schippert das Paar über die Weltmeere und unterrichtet mit sichtlicher Freude an seinem Beruf Wiener Walzer, Tango Argentino, Discofox oder Chacha unterrichten. Seit 2013 sind die beiden auf den Ozeanen unterwegs, wurden von einem befreundeten Paar der TUI empfohlen und mussten bei ihrem Kreuzfahrt-Debüt erst einmal nach Sri Lanka fliegen, von wo aus sie auf dem letzten Teil der Weltreise bis nach Nizza die tanzfreudigen Passagiere aufs Parkett baten.
„Wir haben einen Stil entwickelt, der den Schülern erlaubt, das zu tanzen, was sie können, bei dem sie aber immer wieder animiert werden, ihre Fähigkeiten zu verbessern und zu verfeinern. So macht es dann nämlich mehr Freude“ sagt Hermann Prangen (58). Er und seine Partnerin verfügen durch eigenes Training für Turniere über Tricks und Kniffe, die helfen, die Technik zu verbessern.
Das verhalf den beiden Sprockhövelern auch zu einem Sieg in ihrer Leistungs- und Altersklasse beim Wuppertaler Dancecomp 2011 in der Historischen Stadthalle. Die Verbindung zu Wuppertal ist ohnehin eng, schließlich betreiben die beiden Tänzer aus Leidenschaft auf der Friedrich-Engels-Allee im „blauen Haus“, dem Logen-Haus, unter dem Namen „Dance and swing“ eine Tanzschule.