Starke Läufer fliegen ins Ziel

Wieder einmal ein großes Event für alle laufbegeisterten Teams.

Sprockhövel. Hells Bells dröhnt aus den Lautsprecherboxen. Es ist punkt 10.30 Uhr, als auf der Alten Bahntrasse an der Strohballen-Arena auf dem Aldi-Parkplatz Bahnhofstraße die Post abgeht. Die Ersten des 140 Läuferinnen und Läufer starken Pulks, der sich mit dem Startsignal in Bewegung setzt, scheinen zu fliegen.

Hinten im Feld geht es dagegen etwas gemütlicher zu und so mancher fühlt sich erinnert an die Zeit, als die Trabis auf westdeutschen Autobahnen auftauchten und zunächst einmal zum Hindernis wurden. Doch beim Sprockhöveler Sparkassen-Staffelmarathon ist das alles kein Problem.

Schnell haben sich Ferraris und Trabis sortiert - geschimpft wird hier nicht, sondern nur angefeuert. Es ist ja gerade dieses Nebeneinander von Breitensportlern und starken Vereinsläufern, das den Reiz dieser Veranstaltung ausmacht.

Petrus hat es diesmal gut mit den Läufern gemeint. "Trockenes aber kühles Wetter - das ist ideal", schwärmt Chefmoderator Uli Winkelmann, der mit dem Sprockhöveler TriTeam wie immer für die perfekte Organisation gesorgt hat. So muss niemand, wie oft in den Vorjahren, gegen Hitze kämpfen, sondern kann sich auf den inneren Schweinehund und die 8.439 Kilometer der Wendestrecke (der zweite Teil bergauf) konzentrieren.

Jeder setzt sich sein eigenes Ziel. Während vorne das Sprockhöveler Triatlon-Ass Sven Bergner - gerade mit dem PSV Witten in die erste Liga aufgestiegen - die 30 Minuten-Grenze knackt, sieht es Elektromeister Carsten Schaldach, der mit einer Vätertruppe aus dem Kindergarten antritt, locker: "Wenn ich unter 50 Minuten bleibe ist das okay, wir wollen ja auch nachher noch ein Bier trinken." Das gibt’s übrigens für alle Läufer gratis, frisch aus dem Land von Ministerpräsident Kurt Beckstein - und natürlich alkoholfrei.

Fast alle "Mitläufer" sind Wiederholungstäter. Den Teilnehmerrekord stellt diesmal des PVWitten mit elf Staffeln auf. Besonders beliebt scheint der Staffelmarathon aber auch bei Firmenteams zu sein. Hauhinco hat diesmal "nur" zwei Staffeln aufgeboten. "Bei uns sind viele verletzt", berichtet Geschäftsführer Ulrich Samland, der wie sein Betriebsratsvorsitzender Werner Renz selbst das Lauftrikot übergestreift hat.

Auch bei Wicke läuft mit Christian Schrape und Personalchef Peter Steinmann die Firmenspitze mit - neben vielen jungen Mitarbeitern. Sogar zwei "Tourbusse" und viele Fähnchen haben die Herzkamper mitgebracht. Es geht um das Event. Das sehen die Nachbarn vom Wiesental-Express genauso, die aus zwei Familien eine Staffel gemacht haben und wie viele Mannschaften ihren Schlussläufer auf den letzten Metern begleiten.

Die Mannschaften des Wuppertaler Carl-Fuhlrott Gymnasiums - die Hasen und die Igel - werden von ihren Fans sogar mit einem Transparent begrüßt. Applaus brandet besonders für die Letzten auf, die über die Ziellinie laufen und die Musik wird noch einmal richtig aufgedreht. Jetzt sind es die Rolling Stones statt AC/DC.

Radprofi Tim Klinger, der schon den Startschuss gegeben hat, verleiht nachher noch den Siegerteams die Preise. Am Ende sind sich alle einig - auch dieser Staffel-Marathon war ein Hit.

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