Wirtschaft Stadt setzt sich für Verbleib von Wicke in Sprockhövel ein

Herzkamp · Weltmarktführer bei der Herstellung von Lenkrollen und Rädern will seinen Sitz in Herzkamp erweitern und sucht Flächen.

Das Wicke-Unternehmensgelände in Herzkamp grenzt an den Sportplatz des VfL Gennebreck (links oben).

Das Wicke-Unternehmensgelände in Herzkamp grenzt an den Sportplatz des VfL Gennebreck (links oben).

Foto: Wicke

. Die Wicke GmbH & Co. KG an der Elberfelder Straße in Herzkamp ist mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden. Der Hersteller von Lenkrollen und Rädern hat es inzwischen zu einem der Weltmarktführer gebracht und freut sich, dass die Branche boomt. Derzeit beschäftigt Wicke weltweit 900 Menschen, davon 350 im Stammwerk in Herzkamp, 400 in China und 100 in der Tschechischen Republik.

Wachsende Umsätze bedeuten jedoch auch, dass man der steigenden Nachfrage mit Produktionsausweitung begegnen muss, um weiter erfolgreich zu sein. Deshalb will das Stammhaus im Sprockhöveler Ortsteil Herzkamp, wo man seit 1957 ansässig ist, seinen Betrieb erweitern und sucht nach entsprechenden Flächen. Sollte das nicht möglich sein, so wurde noch zum Jahreswechsel erwogen, aus Sprockhövel wegzuziehen und Produktion und Verwaltung in eine andere Stadt zu verlagern.

Eine Ankündigung, die im Rathaus in Haßlinghausen Aufregung und emsige Betriebsamkeit auslöste, wäre doch ein Wegzug des 1866 als Einmannbetrieb in Barmen gegründeten Traditionsunternehmens aus Sprockhövel ein einschneidender Verlust für die heimische Wirtschaft und natürlich auch für die strapazierte Stadtkasse. Deshalb gingen die Spitzen der Stadt mit Akribie auf die Suche nach geeigneten Erweiterungsflächen in der Nähe des Unternehmensstandortes.

Sogar die Verlagerung des Kunstrasen-Sportplatzes und des dazu gehörigen Geländes, einem wahren Schmuckstück im Herzen Herzkamps, auf dem der VfL Gennebreck zu Hause ist, wurde in Erwägung gezogen, um der Stadt den Arbeitgeber und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu erhalten. Das sorgte bei den Herzkampern für erhebliche Irritationen, doch bald schon gab es Entwarnung: „Das Sportplatzgelände spielt in den Planungen keine Rolle mehr“, erklärte der mit den Überlegungen betraute Erste Beigeordnete Volker Hoven.

Die konkreten Pläne werden
erst später bekanntgegeben

Derzeit stehen eine östlich an den Betrieb angrenzende Fläche im Mittelpunkt der Überlegungen, ebenso wie ein anderes, südlich angrenzendes Areal, gleichfalls in der Elberfelder Straße, bei denen die Grundstückseigentümer gegenüber der Verwaltung geäußert haben, dass sie offensichtlich verkaufsbereit sind. Bei der östlichen Fläche handelt es sich um ein 1,2 Hektar großes Areal, das schon 1988 im Flächennutzungsplan als gewerbliche Baufläche dargestellt wurde, wie die Stadt Sprockhövel mitteilt. Wie man hört, wird jedoch bei weitem nicht das gesamte Areal benötigt. Die Eignung der Flächen für die Zwecke der Wicke GmbH & Co KG wird noch geprüft.

„Natürlich war es unsere vorrangige Bestrebung, unseren Stammsitz auch weiter in Sprockhövel zu behalten. Die Stadt hat uns gegenüber auch deutlich gemacht, dass sie alles tun wird, um unseren Wünschen, den Betrieb zu erweitern, entgegenzukommen“, lobt Seniorchef Klaus Schlösser, der das Unternehmen in den vergangenen 48 Jahren zu einem Weltmarktführer gemacht hat, sich nun aber die Leitung der Firma mit seinem Sohn Stephan teilt.

Zu den konkreten Erweiterungsplänen möchte Klaus Schlösser jedoch noch keinen Kommentar abgeben. „Das machen wir erst, wenn die Planungen abgeschlossen sind.“

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