Ehrenamt Stadt schafft finanziellen Anreiz für Feuerwehr

Sprockhövel · Jugendliche erhalten Zuschuss für den Führerschein, Ehrenmitglieder eine Prämie.

 Wer schon drei Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr tätig ist und sich für weitere drei Jahre verpflichtet, kann in Sprockhövel auf einen Zuschuss für den Führerschein Klasse B hoffen.

Wer schon drei Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr tätig ist und sich für weitere drei Jahre verpflichtet, kann in Sprockhövel auf einen Zuschuss für den Führerschein Klasse B hoffen.

Foto: dpa/Stefan Sauer

. „Es geht darum das Ehrenamt zu stärken“, sagt Christian Zittlau, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Sprockhövel. Um das insbesondere auf dem Gebiet der Feuerwehrleute in die Tat umzusetzen, hatten sich die leitenden Köpfe der sechs Feuerwehrstandorte in Sprockhövel und Zittlaus Vertreter Frank Welling zusammengesetzt und ein Konzept ausgearbeitet, das allerdings im Rat der Stadt am 31. Januar noch abgesegnet werden muss. Die Zustimmung der im Rat vertretenen Parteien gilt aber als sicher.

Bereits im Frühjahr 2018 hatte der Stadtrat im aktuellen Brandschutzbedarfsplan festgelegt, dass für neue und bisherige ehrenamtliche Kräfte neben bereits vorhandenen Anreizen wie etwa der Ehrenamtskarte zusätzliche finanzielle Ehrenamtsförderungen in Betracht gezogen werden. „Das soll ausdrücken, dass die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr im Rat der Stadt wertgeschätzt wird“, hieß es in der offiziellen Erklärung. Ziel ist es aber vor allem, die Freiwillige Feuerwehr leistungsfähig zu halten.

Der neue Vorschlag basiert auf zwei Bausteinen. So soll Jugendlichen beim Erwerb des Führerscheins Klasse B ein Zuschuss von 300 Euro gewährt werden. Voraussetzung dabei ist, dass sie bereits drei Jahre der Jugendfeuerwehr angehören und danach drei weitere Jahre für die Feuerwehr tätig sein werden. „Mit diesem Modul möchten wir junge Menschen auch langfristig an die Freiwillige Feuerwehr binden“, erklärt Matthias Kleineberg, stellvertretender Fachbereichsleiter, in dessen Ressort die Freiwillige Feuerwehr zum Zeitpunkt der Überlegungen fiel. Dass dies mit einigen Pflichten verbunden ist, weiß Kleineberg. Immerhin engagiert er sich selbst seit 37 Jahren im Löschzug Haßlinghausen.

Der finanzielle Aufwand hält
sich für die Stadt in Grenzen

Das zweite Modul sieht ein „Entlassgeld“ für verdiente Feuerwehrleute vor, die in die nicht aktive Ehrenabteilung eintreten und mindestens das 60. Lebensjahr erreicht haben. Damit soll der ehrenamtliche und jahrzehntelange Einsatz der Freiwilligen honoriert werden, eine weitere Bedingung ist nämlich, dass der Betreffende mindestens 25 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr tätig war. Der Vorschlag sieht hierfür 2400 Euro vor, die gestaffelt ausgezahlt werden sollen. „Wir haben aber nicht vergessen, dass auch auf anderen Gebieten, beispielsweise in Sportvereinen, wertvolle ehrenamtliche Arbeit geleistet wird. Da müssen derartige finanzielle Zuwendungen natürlich auch den Bürgern gegenüber vertretbar sein“, so Zittlau. Er gibt aber auch zu bedenken, dass sich der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr von anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten auch dadurch unterscheidet, dass die Angehörigkeit bei den Brandschützern mit der Verpflichtung verbunden ist, jederzeit einsatzbereit zu sein. Ganz abgesehen von den gesundheitlichen Gefährdungen, denen die Feuerwehrleute oft ausgesetzt sind.

Die Sprockhöveler Verwaltung hat bei Einsicht in die Altersstruktur der 185 aktiven Feuerwehrleute und der Angehörigen der Jugendfeuerwehr errechnet, dass in den kommenden beiden Jahren an gestaffeltem Entlassgeld maximal 1200 Euro anfallen. Der Förderbetrag für die Bezuschussung der Führerscheine dürfte in den nächsten zehn Jahren zwischen überschaubaren 300 bis 2100 Euro liegen.

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