Beschwerden Sprockhöveler wollen über künftige Baumfällungen informiert werden

Sprockhövel. · Straßen NRW soll Arbeiten ausführlich ankündigen. Das forderte jetzt der Beschwerdeausschuss in seiner Sitzung.

 Auch aufgrund des Sturms musste Straßen NRW einige Bäume fällen.

Auch aufgrund des Sturms musste Straßen NRW einige Bäume fällen.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Der Landesbetrieb Straßen NRW hat Ende vergangenen Jahres in mehreren Gemeinden im Kreis Ennepe-Ruhr sogenannte Gehölzpflegemaßnahmen vorgenommen. Das heißt, Bäume und Sträucher, die am Fahrbahnrand stehen, wurden zurückgeschnitten oder gefällt. In vielen Fällen blieb kein Baum mehr stehen. Einige Bürger beschwerten sich über diesen „Kahlschlag“. Der Gevelsberger Bürgermeister Claus Jacobi hat in einem Brief an Straßen NRW darum gebeten, künftig genauer zu prüfen, ob alle Bäume wegmüssen.

In Sprockhövel sind auch zahlreiche Bäume im Auftrag von Straßen NRW gefällt worden. „Betroffen ist die Schwelmer Straße bis zur Anschlussstelle Wuppertal-Nord“, sagt Barbara Scharloh, Pressesprecherin der Stadt Sprockhövel. Dort seien zahlreiche Bäume entlang der Fahrbahn abgeholzt worden. „Die Stadt hat keine Handhabe dagegen“, sagt Scharloh. Sie werde von Straßen NRW lediglich informiert. „Und dann hören Sie die ganze Zeit nur noch die Motorsäge“, so Scharloh.

Straßen NRW stimmt Arbeiten
mit Landschaftsbehörde ab

Straßen NRW teilt dazu mit, dass die Arbeiten „ganz normale Gehölzpflege im Rahmen des Straßenbegleitgrüns sind.“ Das heißt, im Nahbereich der Straße werden Bäume und Sträucher entfernt, um den Verkehr aufrecht zu erhalten. „Im Nachgang zu den vergangenen Arbeiten ist eine andere Vorgehensweise abgesprochen worden, um die Städte frühzeitiger zu informieren“, sagt Andreas Berg, Sprecher von Straßen NRW in der Außenstelle Hagen. Allerdings könne nicht jede Maßnahme mit den Städten abgesprochen werden. „Die Arbeiten sind mit der Unteren Landschaftsbehörde abgestimmt“, sagt Berg. Außerdem würden die Städte vorher informiert und Pressemitteilungen herausgegeben.

„Wir können nicht hingehen und nur ein paar Bäume fällen“, so Berg. „Wir arbeiten mit Steuergeld und müssen daher auch wirtschaftlich sein.“ Einzelne Bäume könnten nicht stehengelassen werden. Baumkontrolleure überprüften regelmäßig, ob die Bäume noch sicher seien. Manchmal sei es für die Anwohner nicht ersichtlich, welche Schäden die Bäume haben. Berg nennt mehrere Gründe für die Fällung. Die Sommertrockenheit habe vielen Bäumen so zugesetzt, dass sie nicht mehr standsicher sind. Eschen seien häufig durch Pilzbefall geschädigt und Hainbuchen seien oft zu dünn und dadurch bei Wind bruchgefährdet.

Das Thema fand auch den Weg in den Beschwerdeausschuss. Die Antragsstellerin forderte, dass sich die Stadt Sprockhövel dem Gevelsberger Bürgermeister anschließt. „Der Ausschuss hat einstimmig beschlossen, dass die Verwaltung gebeten wird, nochmals Kontakt zu Straßen NRW aufzunehmen“, berichtet Barbara Scharloh. Ziel sei es, zu erreichen, dass Städte ausreichend über den Umfang der Fällmaßnahmen und Planung der Aufforstungen informiert werden. Die Antwort von Straßen NRW wird in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses vorgestellt. Dessen Mitglieder treffen sich am Donnerstag, 16. Mai, um 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Sprockhöveler Rathauses, Rathausplatz 4.

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