Starke Leistung Till Schaefer gibt beim Iron Man alles

Sprockhövel. · Der Sprockhöveler erfüllte sich auf Hawaii seinen großen Traum und setzt sich neue Ziele.

 Till Schaefer aus Sprockhövel meisterte die Strapazen beim Iron Man auf Hawaii.

Till Schaefer aus Sprockhövel meisterte die Strapazen beim Iron Man auf Hawaii.

Foto: Till Schäfer

Einmal beim legendären Ironman auf Hawaii mitmachen. Das ist der große Traum vieler Triathleten. Für Till Schaefer aus Sprockhövel ging dieser nun in Erfüllung. Der Sportler des PV Triathlon Witten schaffte es nach 9:42:35 über die Ziellinie. „Und das ging auch voll in Ordnung“, erklärt er. Zwar habe er eigentlich gehofft, noch etwas schneller zu sein: „Aber das Wichtigste ist, dass ich die Ziellinie erreicht habe. Und mit einer Zeit unter zehn Stunden bin ich unter den Umständen sehr zufrieden.“ Auch im kommenden Jahr möchte Schaefer wieder Langdistanzrennen bestreiten und möglicherweise die Qualifikation erneut schaffen.

„Gerade auf das Quali-Rennen habe ich dieses Jahr besonders hingearbeitet“, sagt er und ergänzt: „Die Teilnahme am Ironman war mein wichtigstes Saisonziel, der Höhepunkt.“ Nachdem er die Qualifikation im vergangenen Jahr aufgrund des abgesagten Schwimmens beim Ironman Hamburg knapp verpasste, war er umso froher über die Qualifikation in diesem Jahr. Diese erreichte er durch einen fünften Platz beim Ironman-Rennen in Zürich im Juli.

Lange blieb unklar, ob Schaefer dann auch wirklich am entscheidenden Tag fit sein würde. Denn kurz nach seiner Ankunft erwischte ihn ein grippaler Infekt, der seine Teilnahme gefährdete. Aber am Tag des Rennens fühlte er sich dann wieder so gut, dass er mit angepasster Rennstrategie an den Start gehen konnte, erklärt er. „Und die Strecke hatte es in sich“, betont er.

 Der Sprockhöveler nach der Schwimm-Etappe.

Der Sprockhöveler nach der Schwimm-Etappe.

Foto: Till Schaefer

So sei schon allein die hohe Luftfeuchtigkeit auf der Insel keine einfache Hürde. Bei ohnehin schon warmem Klima könne da die gefühlte Temperatur auch gut mal um die 50 Grad betragen, erzählt er. „Trinken und Verpflegung waren hierbei besonders wichtig“, sagt er. Am Streckenrand stellten Helfer immer wieder Eisschwämme zur Kühlung bereit.

Auf der Laufstrecke ging es unter anderem die Palani-Road hinauf und dann auf den Queen K-Highway, der laut Schaefer geprägt von Monotonie ist. „Eine wellige Strecke, bei der es immer für ein, zwei Kilometer aufwärts, dann wieder abwärts geht“, sagt er über den von Sebastian Kienle (3. im Profirennen) als „Leidens-Party“ bezeichneten Abschnitt.

 Till Schaefer beim Zielleinlauf.

Till Schaefer beim Zielleinlauf.

Foto: Till Schaefer

Beim Marathon gab es leichte Probleme mit dem Körper

Entspannter befand er die Schwimmstrecke, bei der die Teilnehmer rund 1,9 Kilometer raus in den Pazifik schwimmen und ein Boot als Wendepunkt umschwimmen mussten. Hier bot die Meeres-Fauna mit vielen Fischen und Schildkröten Abwechslung. Bei einer Trainingseinheit im Pazifik konnte Schaefer sogar mit Delfinen schwimmen.

Während des abschließenden Marathons bekam der Mathematik- und Sportlehrer auch zwischenzeitlich Probleme, als er nach einem Drittel der 42 Kilometer seine Salztabletten bei einem Dixi-Stopp vergaß. Diese seien wichtig, um Krämpfe zu vermeiden. Auch das sei einer der Gründe gewesen, weshalb er beim Marathon deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb.

Schaefers Traum, beim Ironman auf Hawaii zu starten, begann, als er als Jugendlicher 2001 zum Triathlon kam. Sprockhövels heutiger Bürgermeister Ullrich Winkelmann, ein Freund der Familie, nahm ihn 2004 dann mit nach Hawaii zum Ultraman, einem Wettkampf, der sich über drei Tage streckt. Nach einer zwischenzeitlichen Pause vom Sport und einer Gewichtszunahme von mehr als 25 Kilogramm kehrte Schaefer 2014 zum Triathlon zurück. Seitdem er 2015 sein erstes Langdistanz-Rennen bestritt, kam der Traum, sich für den Ironman auf Hawaii zu qualifizieren, wieder auf.

In der Heimat trainiert Schaefer gerne im Sommer im Sprockhöveler Freibad. „Ansonsten laufe ich gerne auf der Trasse, querfeldein etwa durch die Elfringhauser Schweiz oder ich fahre im Winter mit dem Rad über die Trassen“, sagt er. Das Grundlagentraining mit Stabilisations- und Kraftübungen absolviert der 34-Jährige im Fitness-Studio in Hattingen.

Für die kommende Saison hat der Sprockhöveler bereits Ziele. Er will zur Duathlon-EM und bei den Ironman 70.3 Rennen im Kraichgau und in Duisburg mitmachen. „Nach mehreren vierten und fünften Plätzen möchte ich gerne aufs Podium“, kündigt er an. Als Ironman-Rennen hat er bereits jetzt das in Vitoria-Gasteiz (Spanien) gemeldet, bei dem er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin an der Startlinie stehen wird.

Vom Triathlon gönnte sich Schaefer aber erst einmal noch eine Woche Pause – mt einem anschließenden Urlaub auf Hawaii.

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