Kultur Schlagernacht findet zum letzten Mal statt

Sprockhövel. · Klaus Densow gibt die Großveranstaltung in der Glückauf-Halle nach dem 30. November auf.

 Hat das Handy zwecks Organisation immer griffbereit: Klaus Densow.

Hat das Handy zwecks Organisation immer griffbereit: Klaus Densow.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Klaus Densow ist ohne Zweifel der Schlagerkönig von Sprockhövel. In diesem Jahr wird er die Glückauf-Halle am 2. November wieder in einen Schlager-Tempel verwandeln. Doch die 30. wird die letzte Ausgabe der Schlagernacht sein. Das kündigte der selbst singende Veranstalter an. Der Stadt fällt dadurch auch ein Werbeträger weg. Denn dank Klaus Densow ist Sprockhövel bei vielen deutschsprachigen Stars der Szene wie etwa Jürgen Drews („Ein Bett im Kornfeld“), Michael Wendler („Sie liebt den DJ“), Nino de Angelo („Jenseits von Eden“) und Bernhard Brink („Liebe auf Zeit“) ein fester Begriff. „Hier ist alles gut organisiert und man weiß, es ist eine tolle Stimmung“, hatte zuletzt Michael Holm („Tränen lügen nicht“) über die Veranstaltung in der Glückauf-Halle gesagt. Mit dieser Meinung steht die Legende des deutschen Schlagers, der wegen seines Schlachtrufs von Fußball-Zweitligist St. Pauli auch einem jüngeren Publikum bekannt ist, nicht alleine da.

Die Schlagernacht war über Jahre auch ein Tourismusmagnet, der viele Hotel- und Pensionsgäste von außerhalb in die Stadt gebracht hat. Die zumeist älteren, aber immer noch namhaften Sängerinnen und Sänger lockten immer viele Fans nach Sprockhövel.

„Der Entschluss steht eigentlich schon länger fest. Aber viele Freunde haben mir zugeredet, dass ich wenigstens die 30 vollmachen solle. Das will man dann auch schaffen“, sagt Densow. Die Entscheidung sei ihm auch nicht leicht gefallen. Schließlich sei die Veranstaltung in der Glückauf-Halle eine Herzensangelegenheit. Er habe immer auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geachtet, die Ticketpreise nie groß erhöht.

Vorbereitung der Schlagernacht kostet zu viel Zeit

„Aber man muss sehen, dass dahinter eine immense Arbeit steckt. Um die Kosten klein und die Preise stabil zu halten, packe ich überall selbst mit an, bin teilweise noch bis zu vier Tage nach Showende mit Aufräumarbeiten beschäftigt“, berichtet Densow im Gespräch mit der WZ. Hinzukomme, dass er ja nicht nur Organisator der Schlagernacht sei, sondern selbst auf der Bühne stehe. Die Vorbereitung der Großveranstaltung koste ihn viel Zeit, die ihm dann für andere Dinge, etwa Schlagerreisen, fehle.

Für Ralph Holtze, der als Leiter der Zentralen Gebäudebewirtschaftung die Verträge für die Hallennutzung mit Klaus Densow abschließt, geht mit dem Aus für die Schlagernacht eine Ära zu Ende, die er sicherlich vermissen und die eine Lücke in der Stadt hinterlassen werde. „Herr Densow und ich haben uns im Sinne der Stadt und des Programms viele Jahr zusammengerauft und partnerschaftlich gearbeitet“, erklärt Holtze, der noch darauf hofft, dass sich eventuell ein Nachfolger findet, der die Schlagernacht am Leben hält. „Ich kann mir vorstellen, dass wir solche Bestrebungen unterstützen.“ Die ZGS selbst werde aber keinesfalls als Veranstalter an den Start gehen. Allerdings sei eine solche Großveranstaltung mit bis zu 1200 Besuchern unterstützenswert. Sein Haus werde einem Interessenten mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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