Sprockhöveler Naturdenkmal: Kastanie muss gefällt werden

Der 180 Jahre alte Baum ist von Bakterien befallen und bedroht die Verkehrssicherheit.

Haßlinghausen. Diese Nachricht dürfte bei vielen Haßlinghausern für Bedauern sorgen: Die große Rosskastanie an der Wittener Straße (Höhe Hausnummer 52) muss gefällt werden. Wie die untere Landschaftsbehörde des Ennepe-Ruhr-Kreises mitteilt, ist der Baum zum jetzigen Zeitpunkt so stark geschädigt, dass man für die Sicherheit der Menschen nicht garantieren könne. „Das Fällen ist ohne Alternative“, betont Kreissprecher Ingo Niemann. Schon Anfang nächster Woche sollen die Fällarbeiten vorgenommen werden.

„Bei so einem schönen Baum wird eine solche Entscheidung nicht leichtfertig getroffen“, fügt Niemann hinzu. Der Baum ist rund 180 Jahre alt und wurde bereits Anfang der 1970er Jahre als selten schönes Exemplar beschrieben.

Aufgrund des Erscheinungsbildes und der imposanten Größe erfüllte der Baum auch die Ansprüche, die nötig sind, um als Naturdenkmal ausgewiesen zu werden. Seit 1974 ließ die untere Landschaftsbehörde die Rosskastanie regelmäßig kontrollieren und pflegen sowie die Kronen sichern. „Noch in diesem Frühjahr“, heißt es aus dem Kreishaus, „gingen die von uns beauftragten Experten davon aus, den wunderschönen Baum noch einige Jahre erhalten zu können. Diese Einschätzung hat sich bedauerlicherweise nicht bewahrheitet.“

Wie an der Belaubung der Krone deutlich erkennbar sei, habe sich die Vitalität des Baumes innerhalb kurzer Zeit erheblich verschlechtert. Ein Eindruck, der durch ein Gutachten bestätigt wurde: Die Rosskastanie sei durch ein Bakterium (Pseudomonas) befallen, ihr Abwehrverhalten breche zusammen und Schadpilze würden sich schnell ausbreiten. Die einsetzende Holzfäule ließe den Baum mehr und mehr absterben, dies führe innerhalb weniger Monate zu statischen Problemen.

Durch die unkalkulierbaren Kronenschäden und die nur noch geringe Lebenserwartung der geschädigten Rosskastanie empfiehlt der Gutachter daher, den Baum aus Gründen der Verkehrssicherheit zu fällen. „Wir können es nicht verantworten, dass Passanten möglicherweise durch herabstürzende Äste verletzt werden“, so Niemann.

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