Sprockhöveler Lebenshilfe feiert 25. Geburtstag

Das Haus an der Heidestraße wurde längst zur Heimat für behinderte Menschen.

Haßlinghausen. Mit Musik, kulinarischen Leckereien und bei herrlichstem Sonnenschein feierten Bewohner, Gäste und Mitarbeiter am Samstag das 25-jährige Bestehen des Hauses der Lebenshilfe in Haßlinghausen. Das umgebaute Wohnhaus in der verkehrsberuhigten Heidestraße liegt etwas abseits, aber dennoch zentral, so dass der Busbahnhof und wichtige Geschäfte schnell fußläufig erreichbar sind.

Je näher man dem Haus mit der Nummer 15 kommt, desto besser riecht es nach gegrilltem Fisch, man hört lautes Lachen und Reden der Menschen.

„Ich wohne in direkter Nachbarschaft und bin immer mit dabei, wenn bei der Lebenshilfe gefeiert wird. Hier fühlt man sich einfach wohl“, sagt Heidi Malottka. Und genau dieses Gefühl vermittelt das Haus: Ein sofortiges Wohlgefühl, sobald man das große liebevoll gestaltete Wohn- und Esszimmer betritt.

„Im Jahr 1988 wurde unsere Wohnstätte eröffnet. Im ersten Bauabschnitt zogen acht Bewohner ein, im Zweiten nochmal acht. Seitdem haben wir sehr viel erlebt. Schmerzhafte Dinge, wie das viel zu frühe Sterben von Bewohnern, jedoch umso mehr positive Erlebnisse wie Kunstprojekte bei der Ruhr 2010 oder die aktive Mitarbeit an der Fußballweltmeisterschaft für behinderte Menschen im Jahr 2010“, erzählt die engagierte Leiterin Marianne Schwichtenberg.

Derzeit leben 14 geistig behinderte Menschen in der Heidestraße. Es gibt zwei Doppelzimmer, der Rest sind Einzelzimmer. Die Zimmer sind hell und freundlich, jedes hat einen Zugang zum Garten beziehungsweise zum Balkon. „Außerdem haben wir einen ,Notfallplatz’. Dieser kann in Anspruch genommen werden, wenn Familienmitglieder kurzfristig ins Krankenhaus müssen oder versterben. Mitgliedern der Lebenshilfe ist ein Platz immer garantiert“, erklärt Schwichtenberg.

Alle Bewohner sind berufstätig und arbeiten in Behindertenwerkstätten im Umkreis. Am Nachmittag kommen sie wieder zurück nach Hause und kümmern sich nach einem Aufgabenplan um den Haushalt oder gehen ihren Hobbys nach. Bei gutem Wetter geht es nach Feierabend auch schonmal auf einen Sprung ins Freibad.

Auf der wunderschön bepflanzten Terrasse lassen sich die Gäste in der Sonne den selbst gebackenen Kuchen der engagierten Mütter der Bewohner schmecken, im Garten singt der Männerchor der Hattinger Sängervereinigung.

Familie Richter genießt ein Stück Erdbeerkuchen mit Sahne und frisch gebrühten Kaffee: „Wir haben selbst einen geistig behinderten Sohn und sind seit seiner Geburt Mitglied bei der Lebenshilfe. Deshalb sind wir heute gerne zum 25-jährigen Bestehen gekommen. Denn die Wohnstätte ist genauso alt wie unser Sven“, verrät Vater Rainer lächelnd.

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