Haushalt Haushalt hat 2019 ein Plus von 120 000 Euro

Sprockhövel. · Kämmerer Volker Hoven setzt auf Wachstum, Digitalisierung und neue Personalplanung.

Sprockhövel nutzt den konjunkturellen Aufschwung.

Sprockhövel nutzt den konjunkturellen Aufschwung.

Foto: dpa/Jens Wolf

„Der Entwurf des Haushaltsplans 2019 weist ein positives Ergebnis in Höhe von 11820 Euro aus“, hieß es noch am Ende des vierzehn Seiten starken ersten Entwurfes von Kämmerer Volker Hoven. Doch heute nun tagt der Haupt- und Finanzausschuss, der den neuen Entwurf verabschieden soll, und Hoven wird eine ganz andere Zahl nennen. 120 000 Euro - So lautet das aktuelle Jahresergebnis für den Haushalt 2019 von Sprockhövel. Für Höven, der sich selbst als „durchaus positiv gestimmten Menschen“ beschreibt, zwar „nicht viel, aber immerhin etwas“.

Sorgenfrei sei er als Kämmerer überhaupt erst, wenn er einen Überschuss von mehreren Millionen Euro verkünden könne. „Wir befinden uns in einer konjunkturellen Hochphase und haben die besten Voraussetzungen. Doch es war ganz knapp“, betont Volker Hoven. Gesorgt hat er sich in den letzten Monaten genug, denn in seiner Position als Kämmerer und Erster Beigeordneter blickt er auf ein durchwachsenes, konfliktreiches Jahr zurück.

Ein kurzer Rückblick: Noch im September verhängte Hoven eine Haushaltssperre. Ein Paukenschlag im Rathaus. Denn aufgrund verschiedener Veränderungen reichte der Personal- und Versorgungsaufwand, der im Haushalt für 2018 mit 13,486 Millionen Euro taxiert war, nicht mehr aus. 690 000 Euro mussten zusätzlich aufgebracht werden, entstanden durch legitimierte Personalaufstockungen und Fehlkalkulationen bei den Pensionsrückstellungen. „„Es war noch nie so schwer, einen ausgeglichenen Haushalt aufzustellen, der keine weiteren Steuererhöhungen und keine neue Schulden vorsieht“, resümierte Volker Hoven daher bereits im September in seiner Haushaltsrede für das Jahr 2019. Wichtigster Grund hierfür seien die „laufenden, steigenden, teilweise fremdbestimmten Ausgaben“. Die wichtigste Botschaft seinerseits sei aber dennoch: „Wir haben ein positives Ergebnis ohne Steuererhöhung und ohne Schulden.“

Dabei haben drei Themen im neuen Haushalt für Volker Hoven besondere Priorität:
Digitalisierung Sie will der Kämmerer in Sprockhövel weiter vorantreiben. Ein großes Ziel: Die Stadtverwaltung wird digitalisiert. Unter dem Namen E-Government sollen sich kommunale Serviceangebote und Verwaltungsprozesse zu Hause erledigen lassen. Doch auch in den Amtsstuben soll die Arbeit so effizienter werden. Geplant ist beispielsweise die Post zu scannen und an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.

Digital aufgerüstet wird auch die Mathilde-Anneke-Schule. Sie bekommt unter anderem neue Glasfaserverbindungen. Alles in allem für rund 100 000 Euro.

Personalkostenentwicklung „Unser Ziel ist es, den aktuellen Trend wieder umzukehren“, sagt Volker Hoven. Avisiert sind insgesamt 180 Vollzeitstellen. Der Personalkostenstellenplan 2018 war zusammengerechnet um rund sechs Stellen überzogen worden. Nun solle der Personalsteigerung entgegengewirkt werden.

Wachstum Eine „Einnahmesteigerung“ von jeweils rund 15 Millionen Euro verspricht sich der Kämmerer für 2019 durch neue Gewerbeflächen und die Gewerbesteuern sowie über zusätzliche Einkommenssteuern. Sorge macht Volker Hoven hierbei jedoch der „Regionalplan Ruhr“. Denn: Ohne Entwicklungspotential von neuen Gewerbeflächen können Firmen nicht expandieren und auch neue kommen nicht hinzu. Wenn dann auch die Flächen zur Ausweisung neuer Wohngebiete fehlen, wirkt sich das nicht nur auf die Lebensqualität, sondern auch auf den Haushalt aus. Das alles ist für Hoven durch den Plan bedroht, denn er sieht die städtischen Interessen bei der Industrieflächen-Ausweisung nicht berücksichtigt. „Ich bin in großer Sorge und Not, dass man uns zum Naherholungsgebiet degradiert“, sagt Hoven. „Wir brauchen gesundes Wachstum.“

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