Sprockhöveler gewinnt Slopestyle-Rennen

Der 22-jährige Florian Preuß siegt bei einem internationalen Wettkampf im Slopestyle. Die WM verpasst der Wintersportler trotzdem.

Sprockhöveler gewinnt Slopestyle-Rennen
Foto: Martin Ebel

Sprockhövel/Kaprun. Es ist ganz schön windig auf dem Slopestyle-Parcours, einem atemberaubenden Hindernislauf, in Kaprun. Der letzte Starter im ersten Durchgang wird freigegeben: Florian Preuß (22) aus Sprockhövel macht sich fertig.

Go! Preuß fährt los, den Hindernissen und Sprüngen entgegen. Es ist die letzte Gelegenheit, bei einem FIS-Wettbewerb Quali-Punkte für die WM zu machen. Rückwärts abgesprungen, zweieinhalbfache Schraube, dabei noch einen Salto vorwärts einbauen — „Switch Misty 900“ notieren die Richter.

Florian Preuß, Slopestyle-Skifahrer

Tatsächlich bringt ihm dieser Run den Tagessieg ein. Auch wenn er die Fahrkarte zur WM um Haaresbreite verpassen wird: Nach seinem Innenbandanriss Anfang November hat sich Preuß eindrucksvoll im Contest-Geschehen zurückgemeldet. Florian Preuß: „Top 5, das ja. Aber mit einem Sieg hätte ich nie gerechnet!“

Zwei Startplätze hat der Deutsche Skiverband bei der WM im Österreichischen Kreischberg. Zwei Tage nach dem Sieg von Florian Preuß in Kaprun muss Nationaltrainer Thomas Hlawitschka seine Fahrer für die WM nominieren und entscheidet sich neben Bene Mayr (25 Jahre aus München) für den etwas erfahreneren Sebastian Geiger (22 Jahre aus Oberstdorf). Fünf FIS-Punkte fehlen Preuß, um einen weiteren Startplatz rauszufahren.

Die WM war für Preuß schon ein Ziel. Aber auch ohne sie wird es nicht langweilig. Wettkämpfe führen ihn in die ganze Welt. Demnächst geht es in die USA zum World Cup in Park City.

Und was hat er noch für Ziele? Preuß: „Eine verletzungsfreie Saison und viel Spaß am Berg.“ Neben der technischen Präzision ist Kreativität in diesem Sport gefragt. Man hat Freiheiten, was man zeigt, auch — bis zu einem gewissen Grad — welche Hindernisse man fährt.

Und das Ganze bitte mit lässiger Lockerheit, die beinahe einen Hauch von Surf-Feeling in den Ski-Sport bringt. Vielleicht braucht man solche Lässigkeit, wenn man sowohl Leistungssport treibt als auch kurz davor ist, seinen Bachelor in Maschinenbau zu machen.

Der Sprockhöveler bekommt das unter eine Kappe. Er stand auch schon im Alter von 18 Monaten auf Skiern. Ist Snowboard gefahren. Stieg als Jugendlicher auf Trickski um. Wurde von Spähern des DSV entdeckt und 2013 zur Sichtung geladen. Jetzt ist er im Leistungskader. Eine rasante Entwicklung in einem Sport, der sich ebenfalls rasant entwickelt. Preuß: „Das geht schnell. Die Sprünge werden immer größer, die Tricks technisch anspruchsvoller. Aber genau das macht den Reiz aus.“

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