Sport Sprockhöveler Fußballvereine bereiten sich individuell auf Lockdown-Ende vor

Sprockhövel. · Das Mannschaftstraining kann zwar nicht stattfinden, aber das heißt nicht, dass die Spieler von der Kreis- bis zur Oberliga frei haben. Im Gegenteil: Sie müssen zuhause schwitzen und Kondition bolzen.

 Auch in Sprockhövel sind die Sportplätze gesperrt.

Auch in Sprockhövel sind die Sportplätze gesperrt.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Seit Anfang November geht auch für die Amateurfußballer nichts mehr. Mal wieder, wie schon im Frühjahr. Lockdown light und jetzt der komplette Shutdown machen den Spielbetrieb unmöglich. Outdoor-Sport ist maximal zu zweit erlaubt, die Hallen und Sportplätze sind gesperrt. Die Sprockhöveler Fußballvereine haben sich deshalb etwas einfallen lassen, um den Auswirkungen der Pandemie zu trotzen.

Beim TuS Haßlinghausen haben die Trainer für die Spieler einen konkreten Plan erarbeitet, wie sie im Lockdown am besten trainieren können. „Da steht vor allem Konditionstraining auf dem Programm“, sagt der erste Vorsitzende Jörg Rottmann. „Unsere Spieler machen viele Laufeinheiten, oft auch im Wald“, ergänzt er. Dabei treffen sie sich maximal zu zweit, um sich weiterhin gegenseitig zu motivieren. Training mit Ball gibt es bei dem A-Kreisligisten aktuell zwar gar nicht, dennoch ist Rottmann optimistisch, dass die Spieler auch ohne explizites Flanken- und Torschusstraining genauso aus dem Lockdown kommen, wie sie vorher drauf waren. Vor dem Abbruch stand man auf dem zweiten Rang der Kreisliga A2.

„Schlimmer als die wenigen Trainingsmöglichkeiten ist aber der fehlende soziale Kontakt auf dem Platz“, beklagt Rottmann. Er vermisst besonders die Unterhaltungen mit den Zuschauern. „Ich bedanke mich aber sehr bei unseren Anhängern und Sponsoren für ihre fortwährende Unterstützung“, betont er. Denn der TuS Haßlinghausen steht trotz zahlreicher abgesagter Veranstaltungen finanziell solide da.

Ganz heruntergefahren hat der VfL Gennebreck aktuell den Trainingsbetrieb. „Die Spieler trainieren in erster Linie individuell“, sagt der erste Geschäftsführer Bernd Gabler. Man versuche jetzt auch jeglichen Kontakt untereinander zu vermeiden, selbst zu zweit sollen keine Trainingseinheiten durchgeführt werden. „Wenn der Lockdown vorbei ist und der Verband beschließt, die Saison fortzusetzen, dürfen wir aber zwei Wochen im Voraus wieder ganz normal auf dem Fußballplatz trainieren“, betont Gabler. Dann könne auch endlich mal die teure, neue LED-Flutlichtanlage ausgenutzt werden, die der Verein erst kürzlich aufgebaut hat.

„Bei der TSG Sprockhövel ist der Trainingsbetrieb ein absolutes Muss“, sagt Geschäftsführer André Meister. „Zumindest so weit wie es aktuell möglich ist, denn in der Oberliga kann man sich keinen Ausfall leisten“, ergänzt er. Die Spieler treffen sich immer in Zoom-Konferenzen mit dem Trainerteam um Andrius Balaika. Dort werden dann Aufgaben für jeden Einzelnen aufgegeben, so Meister. „Und natürlich trainieren die Spieler auch viel individuell“, fügt er hinzu. Auch mit dem Ball wird bei der TSG trainiert, so gibt es oft Laufübungen, bei denen der Ball mitgeführt werden soll. Wenn die Spieler sich weiter so fithalten, wie aktuell, ist Meister optimistisch, dass die TSG an den guten Saisonstart anknüpfen kann. Aktuell ist der Verein Vierter in der Oberligatabelle und hat sieben Punkte Rückstand auf Rang Eins (FC Gütersloh). Allerdings stehen bei der TSG auch noch einige Nachholspiele an.

Der SC Obersprockhövel ist derzeit sogar Tabellenführer in der Landesliga. Aber das ändere nichts daran, dass man durch den Lockdown genauso schwer getroffen wurde, wie die anderen Vereine, sagt der erste Vorsitzende Detlef Westerhoff. Wie beim TuS halten sich die Spieler mit Laufeinheiten fit (zweimal die Woche). Ebenso gibt es regelmäßige Absprachen mit dem Trainerteam. Westerhoff hofft, dass normales Training im Februar wieder möglich ist.

Irgendwann sollen dann die vielen ausstehenden Spiele ausgetragen werden. Die aktuellen Serien wurden fast alle mitten in der Hinrunde unterbrochen. Daher hält Jörg Rottmann mit Ausblick auf die kommenden Monate nur ein mögliches Szenario für wahrscheinlich: „Wenn es weitergeht, wahrscheinlich frühestens im März, dann werden die verbleibenden neun Partien der Hinrunde ausgespielt.“ In diesem Fall würde es keine Rückspiele geben und die Wertung der Ligen schon nach der Hälfte der Spiele stattfinden. Eine Rückrunde hält Rottmann für undenkbar, da diese dann mit den Sommerferien kollidieren würde. „Es sind ja keine Berufsfußballer, von daher möchten sie dann auch mal in den Urlaub fahren, wenn es wieder geht“, sagt er.

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