Schutzmaßnahmen „Ohne Maske wird niemand bedient“

Sprockhövel · In Sprockhövels Ortskernen sind Mund-Nase-Schutz und Desinfektionsmittel stete Begleiter beim Einkaufsbummel.

 An der Hauptstraße in Niedersprockhövel wird teilweise auch freiwillig die Maske aufgesetzt.

An der Hauptstraße in Niedersprockhövel wird teilweise auch freiwillig die Maske aufgesetzt.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Bisher mussten wir noch keine Bußgelder wegen Verstößen gegen die Masken- oder die Abstandspflicht verhängen“, berichtet Angelika Densow, die Leiterin des Sprockhöveler Ordnungsamtes.

Sie betont: „Natürlich sind unsere Mitarbeiter täglich unterwegs und achten darauf, dass die Vorschriften aus der Corona-Schutzverordnung eingehalten werden.“ Sie sieht die Lage derzeit entspannt: „Da bei uns in Haßlinghausen wie auch in Niedersprockhövel keine riesigen Besucherströme zu erwarten sind, haben wir bisher auch noch keinen Anlass gesehen, zusätzliche Anordnungen wie etwa eine Maskenpflicht im innerstädtischen Bereich auf den Straßen zu treffen und einen eigenen Bußgeldkatalog aufzustellen.“

Ortstermine in den beiden Sprockhöveler Zentren ergaben aber auch, dass die Bürgerinnen und Bürger äußerst diszipliniert mit den Vorschriften des Landes NRW umgehen und dass sie in jedem Ladenlokal Gelegenheit haben, ihre Hände zu desinfizieren.

„Sollten Sie die Tür nicht öffnen können, ist die maximale Anzahl der Personen im Geschäft erreicht“, heißt es am Eingang des Fachhandels für Elektro-Großgeräte „Sudhoff – Markenprofi“ an der Mittelstraße in Haßlinghausen, wo uns versichert wird, dass die Kunden geduldig draußen warten, bis sie das Geschäft betreten können.

„Die Kunden halten sich strikt an die Maskenpflicht“, hören wir von Antje Schwedler im benachbarten „Young Store“. „Und wenn mal jemand aus Versehen keinen Mund- und Nasenschutz angelegt hat, holt er das sofort nach.“

Wolfgang Weiss, Inhaber von „Parfüm und Photo Weiss“ an der Mittelstraße hat ähnliche Erfahrungen gemacht, stellt aber klar: „Ohne Maske wird niemand bedient“, sagt dann aber weniger streng: „Wenn es nicht anders geht, schenke ich den Kunden auch mal eine.“

Am großen Haßlinghauser Busbahnhof am Nikolaus-Groß-Platz sitzt Kevin (16) und ist mit seinem Smartphone beschäftigt. Die schwarze Maske trägt er aus Überzeugung und gesteht: „Viele meiner Mitschüler tragen sie nur, weil es Vorschrift ist.“

Zwei Seniorinnen sitzen an der Mittelstraße in der Sonne auf einer Bank in ein intensives Gespräch vertieft. Das geht auch mit Maske: „Wir gehören zur Risikogruppe, da kann man nicht vorsichtig genug sein“, sagt die ältere Dame, die wie auch ihre Nachbarin, ihren Namen nicht nennen möchte. Die ist zwar Brillenträgerin, hat jedoch keine Probleme mit beschlagenen Gläsern. „Das ist eine Spezialmaske, die hat meine Tochter in ihrer Firma hergestellt. Mit der habe ich immer klare Sicht.“

An der Hauptstraße in Niedersprockhövel besteht zwar auf der Straße keine Maskenpflicht, doch viele haben den Mund- und Nasenschutz freiwillig angelegt. „Nein, wir haben überhaupt keine Probleme mit fehlenden Gesichtsmasken. Wer sie vergessen hat, geht wieder hinaus und holt sie aus dem Auto“, sagt Helga Schulz, Inhaberin von „Der Buchladen“.

Und auch, dass sich nur fünf Personen gleichzeitig im Hort für Bildung und Unterhaltung aufhalten dürfen, stößt auf Verständnis. „Dann bleiben die Kunden draußen und warten, bis wieder jemand herauskommt“, erklärt die Buchhändlerin, bei der der Kassenbereich durch eine Plastikscheibe geschützt ist.

Neue Öffnungszeiten
während der Pandemie

Heidi Hagen, Inhaberin von „Pauline – Wohnen und Schenken“, setzt in der Hauptstraße auf persönliche Beratung. „Ich habe jetzt neue Öffnungszeiten und halte mein Geschäft am Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnachmittag geschlossen. In dieser Zeit reserviere ich für meine Kunden individuelle Termine und kann mich ihnen dann ohne Störung widmen. Und das gilt auch für den Samstagnachmittag“, sagt die freundliche Inhaberin. Sie hat auch für jeden Kunden ein liebenswürdiges Geschenk parat: einen kleinen handgemalten Schutzengel. „Den kann man in Corona-Zeiten besonders gut gebrauchen.“

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