DRK-Ortsvereine Kreis übergibt Rettungswagen an Hilfsorganisationen aus Schwelm und Sprockhövel

Sprockhövel · Ausgemustert, aber noch voll funktionstüchtig und bereit für eine neue Aufgabe: Jetzt hat der Ennepe-Ruhr-Kreis zwei umfangreich ausgestattete Rettungswagen an das Deutsche Rote Kreuz übergeben.

 Zu der ersten Übergabe ausgemusterter Rettungswagen kam neben Vertretern der DRK-Ortsvereine auch Landrat Olaf Schade (m.).

Zu der ersten Übergabe ausgemusterter Rettungswagen kam neben Vertretern der DRK-Ortsvereine auch Landrat Olaf Schade (m.).

Foto: Uvk/ Ennepe-Ruhr-Kreis

Nach einigen Jahren im Einsatz für den Rettungsdienst des Kreises finden die Fahrzeuge in den DRK-Ortsvereinen Schwelm und Sprockhövel ihre neue Bestimmung.

Neben Landrat Olaf Schade, Michael Schäfer, Fachbereichsleiter für Sicherheit und Ordnung, und den Mitarbeitern der Abteilung Bevölkerungsschutz der Kreisverwaltung freuten sich auch die Vertreter der beiden Ortsvereine Bianka Brennscheidt (DRK Schwelm) und Willibald Limberg (DRK Sprockhövel) sowie Lutz Heuser, Kreisverbandsvorsitzende des DRK im Ennepe-Ruhr-Kreis, über die erste Übergabe dieser Art an der Kreisfeuerwehrzentrale in Gevelsberg.

Ausgangspunkt für das Projekt war der Kreistag im vergangenen September. Einstimmig hatte die Politik sich hier für einen Vorschlag der Kreisverwaltung ausgesprochen: Ausgemusterte Rettungsdienstfahrzeuge sollten nicht mehr an den Höchstbietenden weiterverkauft werden, sondern vorrangig den Hilfsorganisationen im Kreis zu Gute kommen.

„Wenn Rettungswagen fünf Jahre im 24-Stunden-Dienst im Einsatz waren, macht es für uns aus wirtschaftlicher Sicht keinen Sinn, sie weiter für den täglichen Einsatz im Rettungsdienst zu unterhalten. Das Material ist beansprucht und Reparaturen werden immer häufiger notwendig“, sagt Thomas Neumann, Sachgebietsleiter Rettungsdienst der Kreisverwaltung. Hinzu komme der Fortschritt bei der Medizintechnik. Auch EKGs und Beatmungsgeräte müssen regelmäßig auf den neusten Stand gebracht werden.

Voll funktionstüchtig und daher für gelegentliche Fahrten noch jahrelang nutzbar, sind Fahrzeug und Technik oftmals aber dennoch. „Hier profitieren beide Seiten“, freut sich Schade über den ersten Wechsel von ausgemusterten Fahrzeugen in den Dienst der Hilfsorganisationen. „Zum einen die Hilfsorganisationen, indem sie die Fahrzeuge für die Förderung des Ehrenamts nutzen können. Und zum anderen der Kreis, da die Rettungswagen vor Ort bleiben und dem Bevölkerungsschutz bei Bedarf weiterhin zur Verfügung stehen“.

Wie schnell es dazu kommen kann, hat etwa das Zugunglück kürzlich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gezeigt. In Fällen wie diesen könnten die Hilfsorganisationen den Kreis mit den übergebenen Rettungswagen zukünftig bei der Versorgung der Verletzten unterstützen. „Wir brauchen die Hilfsorganisationen als leistungsstarke Partner im Katastrophenschutz an unserer Seite“, verdeutlicht auch Christian Zittlau, für den Katastrophenschutz zuständiger Sachgebietsleiter im Schwelmer Kreishaus.

Den kostenfreien Besitzerwechsel der Fahrzeuge werten die Verantwortlichen folglich auch als entsprechende Wertschätzung. Weiterer Hintergrund: Corona hat viele Betätigungsfelder der Hilfsorganisationen wegbrechen lassen. So sind unzählige Sport- und Kulturveranstaltungen sowie große Feste ausgefallen, auf denen die Hilfsorganisationen mit ihren Sanitätsdiensten in der Regel im Einsatz waren. Diese Einnahmen fehlen. „Selbstverständlich“, so Zittlau, „übernehmen die Hilfsorganisationen aber zukünftig die Kosten für die Unterhaltung sowie die Ausstattung der Fahrzeuge“.

(red)
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