Sportabzeichen: Fitness ist keine Frage des Alters

Bei der TSG Sprockhövel machen sich auch Senioren fit für ihr großes Ziel. Die WZ hat mittrainiert.

Sportabzeichen: Fitness ist keine Frage des Alters
Foto: Gerhard Bartsch

Sprockhövel. „Jetzt langsam in die Knie und die Hüfte leicht nach vorne. So entlastet man den Meniskus — muss man ja nicht unbedingt an der Bushaltestelle machen“, scherzt Jürgen Nath (65), Leiter des Sportabzeichentreffs der TSG Sprockhövel. Auf dem Sportplatz Im Baumhof leitet er die kleine Gruppe mutiger Sportler, die sich trotz der Kälte nicht entmutigen lassen.

„Jetzt Hand zum Knie. Und zweimal!“, feuert er auch Dagmar von der Au (70) und Heinz Pohle (79) an. Das Alter sieht man ihnen nicht an — erst recht nicht beim Hoppsala-Rückwärts-Lauf. Immerhin ist von der Au dieses Jahr schon das 29. Mal beim Sportabzeichen dabei: „Mit 41 Jahren, als die Kinder groß waren, habe ich angefangen. Ich war ziemlich stolz, als ich es das erste Mal geschafft habe — seitdem bin ich drangeblieben, Jahr für Jahr.“

Auch Pohle (79) ist Stammsportler seit 35 Jahren: „Ich mache es sowohl für meine Fitness, als auch für den Spaß daran. Leider werden es immer weniger Teilnehmer. Viele sind bequem geworden.“

Nicht nur Stammsportler, auch Neuzugänge aller Altersgruppen sind willkommen. Wie die WZ-Reporterin, die mit den fitten Sprockhövelerin joggt, springt, sich dehnt. Aber gerade in Sachen Koordination sind die geübten Sportabzeichen-Fanatiker Naht, Pohle und von der Au überlegen. Zum Glück gibt es aber noch mehr Kategorien: Neben Koordination zählen auch Ausdauer wie beim Radfahren, Kraft — zum Beispiel beim Kugelstoßen — und Schnelligkeit beim 30-Meter-Sprint.

Immer wieder erlebt Naht, dass sich die Sportler untereinander messen wollen: „Hier geht es nicht, darum zu gewinnen — der Erhalt des Sportabzeichens hängt nur von der eigenen Rundum-Fitness ab.“

Der Gesundheitsaspekt stehe dabei im Vordergrund. Die frische Luft tut ihr Übriges: Sowohl zum Radfahren, Joggen als auch zum Walken nutzt die TSG Sprockhövel die Trasse und kooperiert ab Mai auch mit dem Freibad Niedersprockhövel, um für die Schwimmdiszplin zu trainieren.

So fit wie von der Au und Pohle seien dennoch die wenigsten Menschen, meint Naht: „Ich sehe immer weniger Menschen in unserem Alter, die noch normalgewichtig sind“, erklärt der Treff-Leiter. „Ich sage immer: Tu deinem Körper etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“

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