Sparkasse Sprockhövel: „Wir sind alleine stark genug“

Der Vorsitzender Dieter Gramatke sieht derzeit keine Gefahr für die Eigenständigkeit seines Geldinstituts.

Sprockhövel. Verlieren Sparkassen ihre Selbstständigkeit und ihr Anbindung vor Ort als Anlaufstelle auch für finanzschwächere Kunden und Unterstützer für lokale Vereine und Einrichtungen? Der angekündigte Entwurf eines neuen NRW-Sparkassengesetzes hat sowohl in Sparkassen- als auch in Politikerkreises für viel Wirbel gesorgt. Zunächst für Ende Januar angekündigt, wird er jetzt doch erst im März erwartet.

Dieter Gramatke (Foto), Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Sprockhövel sieht dem, anders als viele seiner Kollegen, relativ gelassen entgegen. "Ich glaube, dass Sparkassen, die leistungsfähig sind und Erträge erwirtschaften auch weiter selbstständig bleiben." Gerade kleinere Sparkassen in Westfalen, wie die Sparkasse Sprockhövel, zeigten da eine herausragende Ertragskraft, auf die Kommunen sicher nicht einfach verzichten würden, meint Gramatke.

Die Ausweisung von Stammkapital gegenüber dem bisherigen Rücklagekapital würde bedeuten, dass die Städte in die Eigentümerfunktion kämen und damit auch Gewinne abschöpfen könnten. "Eigentumspapiere kann man aber auch verkaufen", ist eine weitere Befürchtung der Sparkassenverbände. Selbst wenn es zu einer Gesetzänderung kommen sollte, setzt Gramatke dabei aber auf das Verantwortungsbewusstsein der Lokalpolitiker. "Eine Kuh, die man melken will, schlachtet man nicht." Bisher herrsche jedenfalls große Einigkeit darüber, was die Sparkasse für die Stadt leiste.

Bei Bilanzgewinnen von regelmäßig annähernd einer Million Euro jährlich konnte sich die Sparkasse Sprockhövel ihr Sponsoring für Schulen, Kindergärten, Jugendenarbeit, Vereine, Sport und Kultur aber auch Stadtmarketing leisten. Rund 170 000 Euro werden dafür jährlich ausgeschüttet. Damit ist die Sparkasse mit Abstand der größte Sponsor in der Stadt. Der Rest des Gewinns geht bisher in die Rücklagen zur Eigenkapitalstärkung

Die Gefahr von Sparkassenfusionen, gegen die auch der Landkreistag derzeit Front macht, sieht Gramatke für sein Geldinstitut derzeit übrigens nicht. "Von der Ertragsstärke her gehören wir zum oberen Drittel der Sparkassen in Westfalen. Wir sind finanziell so gestellt, dass wir noch eine lange Zeit selbstständig laufen können."

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