Sparkasse: Sparkassenstiftung abgesegnet

Fünf Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren in die Stiftung fließen – 500000 Euro bereits in diesem Jahr.

Sprockhövel. Im Bereich Sponsoring läuft in der Stadt wenig ohne die Sparkasse Sprockhövel. Seien es das Kinderplantschbecken im Freibad, Sportveranstaltungen wie der Kindertriathlon, der am kommenden Sonntag stattfindende Staffelmarathon oder zahllose kleine Projekte von Sportvereinen - immer ist die Sparkasse erster Ansprechpartner für eine finanzielle Unterstützung.

Jetzt soll allerdings ein noch größeres Rad gedreht werden, um den in den vergangenen Jahren stabilen Gewinn (den dürfen Sparkassen nicht machen) in der Region zu halten - in Form einer Stiftung.

Fünf Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren aus den jährlichen Gewinnen der Sparkasse in diese Stiftung gesteckt werden, so dass am Ende ein jährlicher Zinsgewinn von rund 250000 Euro erwartet werden kann. Der soll dann Projekten dienen.

"Zwecke der Stiftung sind die Verbesserung des sozialen Umfelds, die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, die Förderung von Kultur, Kunst und Denkmalpflege, des Umweltschutzes, des Sports, der Bildung und die Förderung von Wissenschaft und Forschung", heißt es in der Stiftungsurkunde. Über die Verwendung soll ein sechsköpfiges Gremium aus Vertretern der Ratsparteien entscheiden. Die Stiftungsbehörde des Landes hat der Stiftung inzwischen zugestimmt.

"Wir haben überlegt, was wir für die Region tun können, um auch einmal größere Projekte zu ermöglichen, das bisherige Sponsoring bleibt davon unberührt", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Dieter Gramatke.

Dank der guten Ertragslage in den vergangenen Jahren und einer inzwischen überdurchschnittlichen Eigenkapital-Quote sei sein Geldinstitut dazu in der Lage. Beispiel: Im vergangenen Jahr hatte die Sparkasse 900000 Euro Gewinn erwirtschaftet und wie in den Vorjahren nie in Rücklagen stecken können, obwohl ganz nebenbei noch 1,7Millionen Euro in den Stützungsfonds für die West LB zu überweisen waren.

500 000 Euro wird die Sparkasse in diesem Jahr in die Stiftung stecken. "Im kommenden Jahr könnten es noch etwas mehr werden, ich hoffe, dass wir die geplanten fünf Millionen Euro Stiftungskapital in fünf bis acht Jahren erreichen können", sagt Gramatke. Mit einer ersten Zins-Ausschüttung rechnet er im Jahr 2010.

Dass damit große Begehrlichkeiten bei Vereinen und Institutionen geweckt werden, dürfte klar sein. "Wir wollen ja auch Anträge haben", sagt Gramatke. "Die Stiftungsidee ist von Herrn Gramatke selber gekommen", schließt Bürgermeister Klaus Walterscheid aus, dass sanfter Druck aus dem mit lokalen Politikern besetzten Aufsichtsrat, noch mehr des Gewinns direkt für die Stadt zu verwenden, das Projekt angestoßen hat.

Auch mit den derzeitigen Diskussionen, um das Sparkassengesetz, dass theoretisch einen Verkauf der Sparkassen möglich macht, habe das nichts zu tun. "Wir denken derzeit gar nicht über strategische Partnerschaften nach, sind selbst stark genug", versichert Dieter Gramatke. Klar ist aber, dass im Falle des Falles das Stiftungsvermögen unangetastet bliebe.

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