Seniorenmesse in Sprockhövel: Kleine Hilfe, große Wirkung

Die Seniorenmessse in der Glückaufhalle lockte etliche Besucher an — auch jüngere.

Niedersprockhövel. Die Seniorenmesse in der Glückaufhalle ist richtig gut besucht. Zwischen den Ständen sind etliche Besucher unterwegs, obwohl vorne auf der Bühne gerade die Modenschau läuft und über 100 Zuschauer gefunden hat. „Unter der aufwendigen Jacke trägt Anne ein farbenfrohes T-Shirt, das gut zur weißen Hose passt. Anne, kommst du mal runter, dass die Leute sich von der Qualität überzeugen können?“

Schräg gegenüber, am Stand der Polizei, trägt Herr Brömmelskamp hingegen eine graue Wohlfühlstrickjacke. Herr Brömmelskamp, graue Strubbelfrisur und lichte Stirn, ist etwa 1,20 Meter groß, eine Puppe und steht wie Werner Koch, der ihm seine Stimme leiht, im Dienst des Kommissariats Vorbeugung. Von seinen Erlebnissen kann man lernen, ob es um Autofahren im Alter geht oder die Sache mit dem Enkeltrick.

Über 50 Aussteller sind zur zweiten Seniorenmesse gekommen. Hörakustiker und Optiker, Pflege- und Betreuungsanbieter, Seniorengruppen, ehrenamtliche Dienste. Anbieter von Essen auf Rädern haben die Verpflegung übernommen. Fachvorträge beschäftigen sich mit Themen wie Patientenverfügung, orthopädischen Versorgungsmöglichkeiten bei Osteoporose oder Angebote für Wohnen mit Unterstützung für Menschen mit Demenz.

Dinge gibt es, die das Leben im Alter leichter machen können, vom Scooter über Besteck für Hände, die nicht mehr sicher greifen können, bis zur Schlüssel-Drehhilfe. Ob sich das Jugendzentrum Haßlinghausen in der Veranstaltung geirrt hat? Keineswegs, sagt Gudrun Hansen und verweist auf Angebote, die sich auch an Erwachsene richten, wie etwa das Generationen übergreifende Malen und, Trommeln.

Wer sagt denn, dass Senioren unter sich bleiben müssen? Menschen, die Angehörige pflegen, sind gekommen. Menschen, die noch gar nicht mit nennenswerten Einschränkungen konfrontiert sind, sich aber Gedanken darüber machen, wie sie mit dem Alter umgehen wollen und welche Möglichkeiten es gibt.

Hier finden sie Informationen über kleine Alltagshilfen bis zur Vollpflege. Mit Vorausdenken hat auch eine Premiere zu tun: Am Stand des Seniorenbeirats wird der Öffentlichkeit der neue Vorsorgeausweis der Stadt Sprockhövel (siehe Kasten) vorgestellt.

„Rund 50 Leute waren bei dem Vortrag über die Vorsorgevollmacht“, sagt Evelyn Müller vom Fachbereich Jugend und Soziales. „Und ganz viele haben hier die Ausweise abgeholt.“ Die Messe ist fast zu Ende, noch immer gibt es draußen fast keinen Parkplatz. Einfacher hatte es da, wer mit dem extra von den Veranstaltern eingerichteten Pendelverkehr aus dem Ort gekommen war. Und Herr Brömmelskamp ist ja bei Kommissar Koch mitgefahren.

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