Schon über 1000 Briefwähler

20.839 Sprockhöveler sind wahlberechtigt. Die Wahlbenachrichtigungen sind verschickt, das Briefwahlbüro ist geöffnet.

Sprockhövel. "Wir schreddern nicht", sagt SprockhövelsWahlbüroleiterin Barbara Scharloh halb humorvoll, halb ernst. EinePanne wie in Telgte, wo bei den Kommunalwahlen der Inhalt einer ganzenBriefwahlurne vor der Auszählung vernichtet wurde, soll in Sprockhövelzur Bundestagswahl am 27. September ausgeschlossen sein. "Material"dazu gäbe es bereits genug, denn gut zwei Wochen vor dem nächstenTermin im Superwahljahr 2009 sind bei der Stadt schon wieder mehr als1000 Anträge auf Briefwahl ausgestellt worden. Viele Sprockhövelergeben ihre Stimme auch direkt im Rathaus ab, wo im Sitzungssaal seiteiner Woche das Briefwahlbüro geöffnet ist.

Nach der Wahlist vor der Wahl gilt für Scharloh und ihre Mitarbeiter. DieWahlbenachrichtigungen zur Bundestagswahl sind verschickt. Wer am 27.September nicht sein Wahllokal (die gleichen 20 wie zur Kommunalwahl)aufsuchen möchte, kann damit per Post oder direkt im Briefwahlbüro dieBriefwahlunterlagen anfordern. Die Unterlagen sind dann nicht nur imBriefwahlbüro, sondern ebenfalls per Post oder in den Briefkästen vonRathaus und Verwaltungsstelle Niedersprockhövel abzugeben.

Exakt20 839 Sprockhöveler sind wahlberechtigt. Das sind 1022 weniger als vorzwei Wochen zur Kommunalwahl, als bereits ab dem Alter von 16 Jahrengewählt werden durfte (zur Bundestagswahl erst ab 18).

ImGegensatz zur Wahl vor zwei Wochen, als die Wähler gleich vierStimmzettel ausfüllen mussten, ist es diesmal nur einer. 19 Parteienbewerben sich um die Zweitstimme, nach der die Parteienzusammensetzungdes neuen Bundestags berechnet wird. Für die Erststimme stehen imWahlbezirk 140, der neben Sprockhövel noch Hattingen, Witten, Wetterund Herdecke umfasst, acht Direktkandidaten auf dem Stimmzettel. Nebenden langjährigen Bundestagsabgeordneten Christel Humme (SPD), die vorvier Jahren das Direktmandat holte, und Ralf Brauksiepe (CDU) sowieKonrad Schily, der seit vier Jahren für die FDP im Bundestag sitzt,treten nach dem Verzicht von Irmingardt Schewe-Gerigk erstmals JanoschDahmen für die Grünen sowie Kandidaten von Die Linke, NPD, MLPD undWilli-Weise-Projekt an.

Die ersten Großplakate stehenschon seit Tagen im Stadtgebiet. Die Ortsvereine der Parteien, die fürdie Platzierung von Dreiecks-Ständern und Kleinplakaten zuständig sind,werden in den nächsten Tagen noch einmal deutlich nachlegen. Dann istauch die CDU dabei, die bei der Kommunalwahl ihre Plakate zurückgezogenhatte. "Herr Brauksiepe wünscht das so, und dann kommen wir demnatürlich nach", sagt Sprockhövels CDU-Chef Udo André Schäfer.

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