Schmiedestraße: Anwohner haben Angst vor Verkehrschaos

Diskussion um die mögliche Ikea-Ansiedlung und die geplante Fertighausausstellung.

Sprockhövel/Wuppertal. Ferienzeit in Sprockhövel und Wuppertal — doch am Kreisverkehr Schmiedestraße, nahe der Stadtgrenze zu Sprockövel, ist davon wenig zu merken. „Schauen Sie, was jetzt noch los ist“, sagen Cornelia und Bernd Barchend. Sie teilen die Befürchtungen vieler Anwohner dort. Wie soll der Verkehr erst werden, wenn Ikea kommt? Am WZ-Mobil sind die Meinungen eindeutig: Dem Quartier droht ein Verkehrschaos — egal, ob und wie der Kreisverkehr verlegt wird.

Neu bei dem Thema ist die Diskussion um eine mögliche Neuansiedlung einer „kleinen“ Fertighausausstellung auf dem jetzigen Blumenmarkt-Gelände am „Kreisel“. Doch dagegen haben die Anwohner kaum Bedenken. Vor allem in der Woche kämen nur wenige Besucher, bestätigt Doris Mondo, Mitarbeiterin am Eichenhofer Weg. Sie hofft auf die Ansiedlung einer „kleinen Schwester“ der Ausstellung. „Das wäre für mich mein neuer Arbeitsplatz.“

Wesentlich kritischer wird aber Ikea gesehen. Ein Anwohner, der seinen Namen nicht nennen will, hatte dazu im April einen Fragebogen an die Stadt geschickt — und ärgert sich immer noch über die Antworten der Verwaltung. „Warum wurde dienstags das Verkehrsaufkommen gemessen und nicht samstags?“ Er habe sich den Betrieb an mehreren Ikea-Märkten angeschaut. „Bei jedem gab es oft Staus.“ Er verlangt „ehrliche Zahlen“. Die habe noch niemand vorgelegt. Auch Wolf-Dieter Herbst bemängelt die Informationspolitik der Stadt Wuppertal und von Ikea: „Wir wurden von der Stadt mit einem Flyer informiert — das reicht nicht. Denn wenn man dort anruft und eine konkrete Nachfrage stellt, etwa zur Verlegung der Bushaltestelle, bekommt man keine Antwort.“

Cornelia Möllers hat nach eigenem Bekunden alles getan, um sich umfassend zu informieren. Doch auch sie glaubt, dass viele Punkte von den Planern schlichtweg vergessen wurden: „Hier oben liegt im Winter sehr viel Eis und Schnee, das wurde bisher gar nicht berücksichtigt.“ Außerdem würden im Einzugsgebiet sehr viele Schüler wohnen, für die es keine adäquate Bushaltestellen-Lösung gebe. „Wie soll das mit dem Verkehr bloß werden“, fragen auch Ilse Müller und Lore Schickhaus. „Es ist wichtig, neue Jobs zu schaffen.

Deshalb sind wir auch nicht gegen Ikea.“ Das Verkehrsproblem müsse aber gelöst werden. Wenig Hoffnung, dass die Bürger Einfluss nehmen könnten, hat Elvira Kloß. „Man sträubt sich mit allen Mitteln dagegen, trotzdem kommt es am Ende doch.“ Positiv sieht Erika Theron hingegen eine Ansiedlung Ikeas in Wuppertal: „Vor allem die jungen Leute sind ja offensichtlich heiß darauf.“ Sie hat aber Verständnis für die Bedenken der Anwohner: „Ich hätte auch lieber weniger Verkehr in meinem Wohnviertel — aber bei uns wächst die Zahl der Autos ebenfalls ständig. Wenn Ikea für vernünftige An- und Abfahrtswege sorgt und ausreichend Parkplätze baut, wird das hier klappen.“

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