Amateurligen Saison auch im FLVW beendet: Gesundheit geht vor Aufstieg

Sprockhövel · Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen hat die laufende Saison wie erwartet annuliert, dabei hatten der TSG Sprockhövel und der SCO Großes vor Augen. Aber beide Vereine sehen es positiv.

 Der sportliche Leiter der TSG, Yakup Göksu, und Andrius Balaika, der zumindest bis zum  Saisonende 2021/22 in Sprockhövel bleibt.

Der sportliche Leiter der TSG, Yakup Göksu, und Andrius Balaika, der zumindest bis zum  Saisonende 2021/22 in Sprockhövel bleibt.

Foto: Otto Krschak

„Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) wird die aktuelle Spielzeit 2020/21 ohne Wertung beenden. Dies betrifft sowohl die laufenden Meisterschaftswettbewerbe der Männer und Frauen inklusive des Ü-Bereichs und Futsal-Ligaspielbetriebes als auch die der Jugend“ hieß es nicht unerwartet in einem Schreiben des Verbandes an die Fußballclubs. Und in einer Begründung wurde aufgeführt: „Da die für eine sportliche Wertung erforderliche Anzahl an Spielen nicht mehr erreicht werden kann, wird die Spielzeit annulliert. Das heißt, es gibt weder Auf- noch Absteiger.“

Beim Oberligisten TSG Sprockhövel und dem Landesligisten SC Obersprockhövel nahm man diese Entscheidung gefasst zur Kenntnis, obwohl die TSG hinter dem Spitzenreiter FC Gütersloh  punktgleich mit dem aufstiegsberechtigten Tabellenzweiten Holzwickede und dem Dritten SV Rhynern durchaus hoffnungsvoll in die Saison gestartet war.

Beim SC Obersprockhövel bietet der Blick auf die Tabelle ein noch erfreulicheres Bild, denn das Team von Trainer Robert Wasilewski ist bei Abbruch der Saison Erster der Landesliga.  Doch Jörg Niedergethmann, der sportliche Leiter des SCO, sieht keinen Grund zum Klagen: „Die Entscheidung war richtig. Die Gesundheit geht vor“, stellt er unumwunden fest und richtet schon den Blick auf die Saison 2021/22.  „Jetzt haben wir Planungssicherheit und haben auch unsere Hausaufgaben schon gemacht. Unser Kader mit drei Torhütern und 22 Feldspielern steht“, so Niedergethmann, der sich über einen Neuzugang besonders freut: „Dass wir mit Dawid Ginczek vom DSC Wanne-Eickel einen echten Neuner verpflichten konnten, ist für uns die Kirsche auf der Sahnetorte.“ Und der sportliche Leiter, der auch noch zwei A-Jugendliche vom Ortsnachbarn TSG (Laurin Kamperhoff und Lennart Seitz) überzeugen konnte, in der neuen Saison das grüne SCO-Trikot überzuziehen, gibt auch schon jetzt die Parole für die kommende Saison aus: „Wir wollen um den Aufstieg mitspielen.“

Kontinuität und Hoffnung auch auf der Trainer-Position: Robert Wasilewski hat seinen Vertrag um zwei weitere Spielzeiten bis 2023 verlängert.

Auch der bei der TSG Sprockhövel keine Klagen über die Entscheidung des FLVW. „Klar, dass wir traurig sind, dass so lange Zeit nicht gespielt werden konnte und kann, aber das war angesichts der Corona-Pandemie  vorauszusehen“, meint Yakup Göksu, der sportliche Leiter, und weist auch darauf hin, dass es angesichts von bisher erst sieben absolvierten Spielen unmöglich gewesen sei, die Saison mit 21 Teams in der Oberliga noch halbwegs geordnet bis  zum geplanten Ende der Spielzeit über die Bühne zu bringen. Auch am Baumhof beschäftigt man sich eingehend mit der Zukunft, und da bleibt mit Andrius Balaika der langjährige  Trainer zumindest bis zum  Saisonende 2021/22 an Bord.

„Wir haben mit allen Spielern, die wir halten wollten, verlängert“, zeigt sich Göksu sehr zufrieden mit den Verhandlungsergebnissen und fügt hinzu, dass man gleich acht Spieler aus der eigenen U19 in den Kader der „Ersten“ übernommen hat, was gleichzeitig auch der Jugendarbeit der TSG ein vorzügliches Zeugnis ausstellt. Dazu kommt Mittelfeld-Akteur Stanley Antwi-Adjej aus der U19 des Wuppertaler SV, der künftig zusammenmit seinem Bruder Christian (Abwehr) das blaue TSG-Trikot tragen wird. Christian ist übrigens der Zwillingsbruder  von Christopher „Jimmy“ Antwi-Adjej, dem Linksaußen, den es 2017  vom Baumhof zum derzeitigen Zweitligisten SC Paderborn gezogen hat.

„Bedauerlicherweise gibt es im Moment keinen echten  Trainingsbetrieb“ sagt Göksu, der auch gleichzeitig Co-Trainer ist. „Wir müssen uns mit Krafteinheiten per Video-Konferenz oder Handy halbwegs fit halten. Das ist natürlich nur ein Behelf, deshalb hoffen wir, dass wir möglichst bald wieder auf den Platz können, und dass es ab Mitte August endlich wieder mit einem geordneten Spielbetrieb und fußballbegeistertem Publikum losgeht.“

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